Marcel Adam, David Wandschneider (Begleiter), Wilhelm Seibert (Teammanager), Katrin Seibert, Nils Böning, Jan-Niklas Pott, Michael Mai (Cheftrainer). Vorne: Thomas Wandschneider, Elke Rongen, Valeska Knoblauch, Young Chin Mi. @Herbert Rongen

International

Para: Respektable Ergebnisse in Tokio

Mit respektablen sechs Medaillen (2x Silber, 4x Bronze) im Gepäck kehrte das achtköpfige deutsche Team von den Japan Para-Badminton International aus Tokio zurück. Auch wenn den deutschen Sportlern diesmal kein Sieg glückte, zeigte sich Cheftrainer Michael Mai mit dem Abschneiden mehr als zufrieden. Das mit zahlreichen Topathleten aus der ganzen Welt besetzte Turnier in Tokio galt als letzte große Standortbestimmung vor den Weltmeisterschaften im November in Südkorea.

Von Wilhelm Seibert

 

Für die deutschen Vertreter stand das Turnier auch unter den Gesichtspunkten Erfahrung mit einer weiten Anreise zu sammeln, der damit verbundenen Zeitumstellung klarzukommen, die Bedingungen in Asien kennenzulernen und sich dem Vergleich mit der starken asiatischen Konkurrenz zu stellen.

Von Beginn an spielten die deutschen Sportler mit viel Selbstvertrauen, so dass nach Abschluss der Vorrunden im Gruppenmodus jeder deutsche Vertreter trotz teilweise schwieriger Auslosung mindestens in einer seiner Disziplinen das Minimalziel K.O.-Runde erreichen konnte. Auch hier spielten unseren deutschen Athleten couragiert auf.

Und gleich sechsmal war Deutschland im Halbfinale vertreten. In einem dramatischen Viertelfinale besiegte Valeska Knoblauch (RBG Dortmund) im Dameneinzel WH1 die Japanerin Ikumi Fuke mit 12-21 21-17 23-21. Im Halbfinale war dann die Thailänderin und spätere Siegerin Sujirat Pookkham zu stark, aber der dritte Platz bedeutete ein Topergebnis in einer starkbesetzten Konkurrenz.

Noch etwas besser lief es für Valeska im Damendoppel WH1-2 mit Elke Rongen (BSG Aachen). Nach Dreisatz-Siegen im Viertelfinale gegen eine japanisch-koreanische Kombination und im Halbfinale gegen das japanische Doppel Kobayashi / Ogura zogen die beiden ins Finale ein. Dort erwies sich das weltbeste Damendoppel Pookkham / Wetwithan aus Thailand als zurzeit nicht besiegbar (10-21 6-21).

Einen weiteren dritten Platz im Rollstuhlbereich steuerte Thomas Wandschneider (RSG Langenhagen) im Herrendoppel WH1-2 mit Ho Yuen Chan (Hongkong) bei. In einer von Sportlern aus Südkorea dominierten Konkurrenz war Thomas der einzige Europäer, der das Podium erreichen konnte.

Auch die Weltranglistenerste Katrin Seibert (1.BC Dortmund) musste sich im Dameneinzel SL4 einer starken Konkurrenz aus Asien erwehren. In der Endphase des dritten Satzes des Halbfinals ließ Katrin sich von einem fragwürdiger Aufschlagfehler aus dem Konzept bringen und verlor unglücklich gegen die Thailänderin Chanida Srinavakul (12-21 21-12 16-21). Im Damendoppel SL3-SU5 hingegen konnte Katrin mit ihrer norwegischen Partnerin Helle Sofie Sagoy ein umkämpftes Halbfinale gewinnen. Gegen Hefang Cheng (China) / Mary Wilson (Schottland) hieß es schließlich 20-22 21-17 21-19. Im Finale verloren die beiden dann äußerst unglücklich den ersten Satz und konnten in der Folge nicht mehr die nötige Sicherheit in ihr Spiel bringen. Somit gewannen Manasi Joschi (Indien) / Qiuxia Yang (China) das Endspiel mit 23-21 21-15.

Eine weitere Finalteilnahme aus deutscher Sicht verpasste Jan-Niklas Pott (TSV Altenholz) nur knapp. Im Herrendoppel SL3-4 erreichte Jan-Niklas mit Daisuke Fujihara aus Japan ungefährdet das Halbfinale. Dort unterlagen die beiden den Weltranglistenersten Lucas Mazur / Mathieu Thomas aus Frankreich am Ende unglücklich mit 12-12 23-25.

Alle deutschen Teilnehmer konnten in Tokio wertvolle Erfahrungen sammeln. Schon in der Vorrunde fanden sich ungewohnt viele Zuschauer in der Halle ein und unterstützten teilweise lautstark die japanischen Teilnehmer. Auch die Anwesenheit dutzender Medienvertreter unterstrich von Turnierbeginn an den besonderen Stellenwert von Badminton in Japan. Im Anschluss an die Finalspiele fand dann noch die Yonex-Showveranstaltung "The Legends' Vision" mit den Superstars Lin Dan, Lee Chong Wei, Taufik Hidayat und Peter Gade statt, so dass viele Para-Badminton-Spieler ihre Idole hautnah erleben konnten.

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