„Ich weiß auch nicht, wie ich das geschafft habe" - Yvonne Li @Sven Heise (LIVE)

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YGO: Nachwuchshoffnungen begeistern

„Ich weiß auch nicht, wie ich das geschafft habe – ich habe nicht aufgegeben und weiter gekämpft.“ Erst 18 Jahre ist die gebürtige Hamburgerin Yvonne Li (SC Union Lüdinghausen) alt und steht nun bei den YONEX German Open in Mülheim an der Ruhr im Achtelfinale.

Von Claudia Pauli

 

Nachdem sich die Europameisterin von 2014 im Mädcheneinzel U17 mit zwei Dreisatzerfolgen in der Qualifikation einen Startplatz im Hauptfeld erspielt hatte, setzte sie sich am Mittwoch (1. März 2017) in der ersten Runde des Hauptturniers mit 19:21, 23:21, 21:18 gegen die 27 Jahre alte Olga Konon (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim) durch. In der für beide Spielerinnen enorm kräftezehrenden Partie lag Yvonne Li im zweiten Durchgang mit 11:18 hinten, behielt aber in bemerkenswerter Weise die Nerven.

"Ich bin voll fertig. Zum Glück habe ich heute nur ein Spiel, da ist das nicht ganz so schlimm", so die Studentin unmittelbar nach dem rein deutschen Duell lachend. In der Runde der besten 16 Damen trifft Yvonne Li, die in diesem Jahr zum ersten Mal in ihrer Karriere bei den YONEX German Open im Dameneinzel aufschlägt, auf die an Nummer acht gesetzte Japanerin Ayumi Mine. Die Weltranglisten-21. aus Asien und die auf Weltranglistenplatz 107 geführte deutsche Nachwuchshoffnung bestreiten dann erstmals ein Match.

Der Einzug ins Achtelfinale gelang am Mittwoch außerdem Fabian Roth (TV Refrath) im Herreneinzel, Isabel Herttrich/Carla Nelte (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim/TV Refrath) im Damendoppel, Jones Ralfy Jansen/Josche Zurwonne (Indonesien/SC Union Lüdinghausen) im Herrendoppel sowie den Gemischten Doppeln Raphael Beck/Carla Nelte (1. BC Beuel/TV Refrath) und Mark Lamsfuß/Isabel Herttrich (1. BC Wipperfeld/1. BC Saarbrücken-Bischmisheim). Isabel Herttrich und Carla Nelte haben damit gleich in zwei Disziplinen die Chance, das Viertelfinale zu erreichen. Fabian Roth setzte sich in seinem Spiel aus der zweiten Runde mit 21:16, 21:17 gegen den Schweden Henri Hurskainen, den Vize-Europameister von 2012, durch.

"Eigentlich habe ich mich erneut ganz gut gefühlt. Teilweise habe ich mir dann selber das Leben schwer und einige leichte Fehler gemacht. Dann wurde es ein Kampf. Ich freue mich darauf, morgen zum ersten Mal bei den German Open im Achtelfinale zu stehen, morgen erneut spielen zu dürfen. Wenn die Leute hinter einem stehen, ist das cool", so der 21-Jährige. In der Runde der besten 16 Herren darf sich der Weltranglisten-55. zum ersten Mal im Rahmen eines Turniers mit dem Japaner Takuma Ueda (Weltranglistenplatz 44) messen. Die Begegnung wurde zum "Match of the Day" des 3. Veranstaltungstages deklariert und beginnt um 19.55 Uhr auf Court 2.

Kurz, bevor Fabian Roth als Achtelfinalteilnehmer feststand, hatten sich Isabel Herttrich und Carla Nelte in ihrer Partie aus der ersten Runde mit 21:13, 21:10 gegen Jenny Nystrom/Sonja Pekkola aus Finnland durchgesetzt. Im Mixed - an der Seite von Mark Lamsfuß - agierte Isabel Herttrich genauso souverän: Die Deutschen Vizemeister besiegten die Japaner Yugo Kabayashi/Koharu Yonemoto mit 21:14, 21:12. Den nationalen Champions Raphael Beck und Carla Nelte gelang es unterdessen, ein speziell im dritten Durchgang enges Match gegen Lee Chun Hei Reginald/Chau Hoi Wah aus Hongkong mit 21:12, 11:21, 21:19 für sich zu entscheiden. "In beiden Disziplinen im Achtelfinale zu stehen, ist sehr zufriedenstellend. Im Damendoppel hatten wir einen Sieg schon erwartet, das war ein bisschen eine Pflichtaufgabe. Im Mixed wussten wir nicht so genau, was auf uns zukommt. Das haben wir souverän gemacht", zog Isabel Herttrich ein Fazit. Carla Nelte meinte zum Gemischten Doppel: "Wir haben uns gestern - in der Quali - ein bisschen schwer getan. Heute hatten wir keinen Druck mehr und haben auch viel besser gespielt. Mich freut, dass wir mutig geblieben sind, als es im dritten Satz eng war, und wir es geschafft haben, gegen eine Paarung, die sich in der Weltrangliste unter den Top 15 befindet, den Sieg nach Hause zu fahren."

Nächste Gegner des noch relativ neu zusammengestellten Duos Raphael Beck/Carla Nelte (Weltranglistenplatz 112) sind die an Position fünf notierten Thailänder Bodin Isara/Savitree Amitrapai (Weltranglistenplatz 14). Dieses Duell bedeutet ebenso eine Premiere in einem Wettkampf wie die Achtelfinalpartie des Damendoppels Isabel Herttrich/Carla Nelte (Weltranglistenplatz 57) gegen die in Mülheim an der Ruhr topgesetzten Japanerinnen Kurumi Yonao/Naoko Fukuman (Weltranglistenplatz 8) und die Begegnung von Isabel Herttrich/Mark Lamsfuß (Weltranglistenplatz 38) im Gemischten Doppel mit Peng Soon Chan/Liu Ying Goh (Weltranglistenplatz 8) aus Malaysia.

In einem der letzten Spiele des 2. Veranstaltungstages verbuchten Jones Ralfy Jansen und Josche Zurwonne einen 21:17, 21:16-Erfolg über die Japaner Takuto Inoue/Yuki Kaneko. "Das war ein sehr gutes Spiel von uns beiden. In der vergangenen Woche, bei den Austrian Open, haben wir nicht die beste Leistung gebracht. Daher freuen wir uns sehr, dass wir es geschafft haben, uns so gut umzustellen. Das war eine sehr konzentrierte Leistung und ist sehr, sehr gut gelaufen. Wir haben es geschafft, die Sieger von Österreich zu schlagen", meinte Josche Zurwonne zufrieden. In der Runde der besten 16 Herrendoppel warten die amtierenden Vize-Europameister Anders Skaarup Rasmussen/Kim Astrup auf die indonesisch-deutsche Kombination. Die Weltranglistenelften aus Dänemark treffen erstmals auf Jones Ralfy Jansen und Josche Zurwonne (Weltranglistenplatz 35).

Starke Konkurrenz und eine krankheitsbedingte Aufgabe

Ausgeschieden sind am Mittwoch aus deutscher Sicht neben Olga Konon zudem Marc Zwiebler (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim; Setzplatz 7) und Simon Wang (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim) im Herreneinzel, Raphael Beck/Peter Käsbauer (1. BC Beuel/1. BC Saarbrücken-Bischmisheim) im Herrendoppel, die Damendoppel Linda Efler/Eva Janssens (TV Emsdetten/1. BC Beuel), Johanna Goliszewski/Lara Käpplein (beide 1. BV Mülheim), Annika Horbach/Theresa Wurm (SV Fun-Ball Dortelweil/SG Anspach), Lisa Kaminski/Hannah Pohl (beide 1. BC Beuel) und Anika Dörr/Jennifer Karnott (SV Fun-Ball Dortelweil/TV Refrath) sowie Michael Fuchs/Birgit Overzier (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim/1. BC Beuel) im Mixed.

Von Fieber und Schüttelfrost geplagt, musste Marc Zwiebler in seinem Zweitrundenmatch gegen den Dänen Kim Bruun beim Stand von 10:21, 6:11 aus seiner Sicht aufgeben. "Jedes andere Turnier hätte ich abgesagt, aber bei den German Open möchte man natürlich auf Teufel komm raus spielen. Die Ärzte haben mir davon abgeraten und die Trainer haben mich vor dem Spiel gebeten, nicht zu spielen. Aber ich wollte es probieren. Im Spiel haben sie mich dann gebeten, aufzugeben", meinte der 32-Jährige unmittelbar nach der Partie.

Für den 13 Jahre jüngeren Simon Wang, der als Qualifikant die zweite Runde des Hauptturniers erreicht hatte, erwies sich die dänische Nachwuchshoffnung Anders Antonsen (Setzplatz 16) beim 13:21, 18:21 als zu stark.

Die Deutschen Meister im Herrendoppel, Raphael Beck und - der gesundheitlich wie Marc Zwiebler angeschlagene - Peter Käsbauer, erlitten in ihrem Auftaktmatch eine 15:21, 16:21-Niederlage gegen Or Chin Chung/Tang Chun Man aus Hongkong. Im Damendoppel mussten die Deutschen Vizemeisterinnen Linda Efler/Eva Janssens beim 8:21, 12:21 gegen die an Nummer acht gesetzten Japanerinnen Shiho Tanaka/Koharu Yonemoto die Überlegenheit der Konkurrenz anerkennen. Gleiches gilt für Annika Horbach/Theresa Wurm, die Hsu Ya Ching/Wu Ti Jung aus Taiwan mit 10:21, 13:21 unterlagen, für Lisa Kaminski/Hannah Pohl beim 3:21, 8:21 gegen die an Position sieben notierte Weltklassepaarung Greysia Polii/Rizki Amelia Pradipta aus Indonesien und für Anika Dörr und Jennifer Karnott, die mit 10:21, 8:21 gegen die an Nummer vier gesetzten Indonesierinnen Della Destiara Haris/Rosyita Eka Putri Sari verloren.

Die 21 Jahre alte Jennifer Karnott war dennoch durchaus positiv gestimmt: "Wir hatten damit gerechnet, dass es sehr schwierig werden würde, sind aber ganz zufrieden damit, dass wir im ersten Satz zehn Punkte erzielen konnten. Manche Ballwechsel waren sogar relativ lang, da konnten wir mitspielen. Aber unsere Gegnerinnen waren einfach zu stark im Angriff."

Ein noch schwereres Los erwischten Johanna Goliszewski/Lara Käpplein für ihr Auftaktmach: Sie standen darin den an Nummer zwei gesetzten Thailänderinnen Jongkolphan Kititharakul/Rawinda Praongjai gegenüber, die nach einer Spielzeit von 29 Minuten durch einen 21:14, 21:10-Sieg ins Achtelfinale einzogen.

Fuchs und Overzier kämpften bravourös

Die mehrmaligen Olympiateilnehmer Michael Fuchs und Birgit Overzier, die seit ihrer Rückkehr aus Rio den Fokus auf ihre berufliche Laufbahn legen, kämpften bei ihren letzten YONEX German Open bravourös. Letztlich mussten sich die 34 und 32 Jahre alten Routiniers in ihrem Erstrundenmatch gegen das an Nummer vier gesetzte Mixed Tan Kian Meng/Lai Pei Jing aus Malaysia allerdings mit 17:21, 21:18, 16:21 geschlagen geben.

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