Athlet*innen aus zwölf Nationen waren am fünften Veranstaltungstag noch vertreten. Durch Siege in der Vorschlussrunde wahrten Spieler*innen aus acht Nationen die Chance, sich bei dem für den Deutschen Badminton-Verband (DBV) bedeutsamsten Turnier den Titel zu sichern. Die Finalspiele beginnen am Sonntag um 12.00 Uhr, ausgetragen werden diese in der Reihenfolge Herrendoppel, Damendoppel, Dameneinzel, Herreneinzel und Mixed.
Im Herreneinzel stehen sich zum Abschluss der 65. Internationalen Badmintonmeisterschaften von Deutschland der an Position acht notierte Franzose Christo Popov (Weltranglistenplatz 27) und der ungesetzte Däne Rasmus Gemke (Weltranglistenplatz 29) gegenüber. Damit kommt es bei dem prestigeträchtigen Event zum ersten Mal seit 2002 wieder zu einem rein europäischen Finale im Herreneinzel: Vor 22 Jahren siegte der Däne Niels Christian Kaldau im Endspiel gegen die damalige deutsche Nummer eins, Björn Joppien. Der erst 21 Jahre alte Christo Popov könnte am Sonntag den ersten Titel für Frankreich in der Geschichte der Internationalen Badmintonmeisterschaften von Deutschland verbuchen. Bei den European Games 2023 gewann er Silber. Sowohl Christo Popov als auch Rasmus Gemke bezwangen bei den YONEX German Open 2024 im Halbfinale einen Spieler aus Asien in drei Sätzen.
Bei den Damen erreichten die Dänin Mia Blichfeldt und Nguyen Thuy Linh aus Vietnam das Finale. Zuletzt hatte 1997 eine Spielerin aus Dänemark – Camilla Martin – bei den Internationalen Badmintonmeisterschaften von Deutschland den Titel gewonnen. Aus Vietnam trug sich bei dem im Jahr 1955 eingeführten Turnier bislang niemand in die Siegerliste ein. Auch Mia Blichfeldt holte bei den European Games 2023 die Silbermedaille.
Im Herrendoppel treffen im Finale der YONEX German Open 2024 Lee Jhe-Huei/Yang Po-Hsuan aus Taiwan (Weltranglistenplatz 16; Setzplatz 2) auf He Ji Ting/Ren Xiang Yu. Die Chinesen hatten im Viertelfinale die amtierenden Europameister Mark Lamsfuß/Marvin Seidel knapp in drei Sätzen bezwungen. In der Runde der besten vier Duos mussten He Ji Ting/Ren Xiang Yu beim 21:5, 21:15 gegen die topgesetzten Malaysier Ong Yew Sin/Teo Ee Yi weitaus weniger arbeiten, um weiterzukommen.
Im Damendoppel gewannen die bulgarischen Schwestern Gabriela Stoeva/Stefani Stoeva am Samstag die Neuauflage des Halbfinalspiels bei den European Games 2023 gegen Margot Lambert/Anne Tran (Weltranglistenplatz 21; Setzplatz 3) mit 21:14, 21:18 und verbuchten damit im insgesamt vierten Aufeinandertreffen mit den Französinnen den dritten Sieg. Bei dem Multisportevent in Polen hatten die dreimaligen Europameisterinnen in drei Sätzen gegenüber Margot Lambert/Anne Tran die Oberhand behalten und tags darauf auch das Finale – gegen die niederländische Paarung Debora Jille/Cheryl Seinen – für sich entschieden. In Mülheim an der Ruhr spielen Gabriela Stoeva/Stefani Stoeva gegen die an Nummer sechs gesetzten Chinesinnen Li Yi Jing/Luo Xu Min (Weltranglistenplatz 22) um Platz eins.
Das „Match of the Day“ machte auch am vorletzten Veranstaltungstag seinem Namen alle Ehre: Nach einer Spielzeit von 66 Minuten verwandelten Tang Chun Man/Tse Ying Suet aus Hongkong (Weltranglistenplatz 8; Setzplatz 3) ihren ersten Matchball zum 15:21, 21:16, 23:21-Erfolg über das niederländische Mixed Robin Tabeling/Selena Piek (Weltranglistenplatz 17; Setzplatz 5). Die Gewinner der European Games 2023 hatten zuvor zwei eigene Matchbälle vergeben. Tang Chun Man/Tse Ying Suet machten im Achtelfinale die Hoffnungen der amtierenden Europameister Mark Lamsfuß/Isabel Lohau (1. BC Wipperfeld/1. BC Saarbrücken-Bischmisheim; Weltranglistenplatz 32) auf eine vordere Platzierung zunichte, indem sie diese gleichsam in drei Sätzen bezwangen. Im Endspiel treffen die zweimaligen WM-Dritten auf die Weltranglistensiebten Kim Won Ho/Jeong Na Eun (Setzplatz 2). Die Koreaner belegten 2023 bei den YONEX German Open Platz zwei.
Die Firma YONEX fungiert 2024 bereits zum 36. Mal in Folge als Haupt- und Titelsponsor der Internationalen Badmintonmeisterschaften von Deutschland. Diese zählen im Turniersystem des Badminton-Weltverbandes BWF auch in diesem Jahr zu den Turnieren der der Kategorie „HSBC BWF World Tour Super 300“.