Mit 5:21, 16:21 musste sich die Weltranglisten-23. am Freitag (11. März 2022) der an Nummer drei gesetzten Weltranglistendritten Chen Yu Fei geschlagen gegeben, die in dem 32-minütigen Match eindrucksvoll demonstrierte, warum sie sich im Sommer des vergangenen Jahres zur Olympiasiegerin gekürt hatte. „Sie ist eine sehr solide und sehr komplette Spielerin, die sehr geduldig agiert, das Spiel hervorragend liest und eine Weltklasse-Abwehr hat“, zollte die dreimalige Deutsche Meisterin der Chinesin Anerkennung für deren Leistung.
Yvonne Li erreichte 2022 zum ersten Mal bei dem für den DBV bedeutsamsten Turnier die Runde der besten acht Damen und zeigte sich nach ihrem Ausscheiden selbstkritisch: „Ich bin sehr darüber frustriert, wie ich den ersten Satz verloren habe. Denn ich habe auch einige leichte Punkte weggegeben. Im Training habe ich in den vergangenen zwei Monaten sehr gute Fortschritte gemacht, nun muss ich es schaffen, das Ganze im Wettkampf aufs Feld zu bringen. Im ersten Satz habe ich mich sehr von Chen Yu Fei unter Druck setzen lassen. Im zweiten Satz habe ich versucht, die Geschwindigkeit zu erhöhen und noch klarer in der Abwehr zu sein.“
Martin Kranitz, der Sportdirektor des Deutschen Badminton-Verbandes (DBV), meinte: „Das Turnier ist unglaublich stark besetzt – ähnlich einer WM. Hier ist die absolute Weltspitze vertreten. Daher ist der Viertelfinaleinzug von Yvonne ein super Ergebnis. Auch für die Zuschauer ist das schön.“
Zuvor stand bei den Internationalen Badmintonmeisterschaften von Deutschland zuletzt 2013 eine Lokalmatadorin in der Runde der besten Acht: Juliane Schenk schaffte es vor neun Jahren letztlich sogar bis ins Finale.
Eine große Chance aufs Weiterkommen hätte am Tag der Achtelfinalspiele (Donnerstag, 10. März 2022) das Herrendoppel Mark Lamsfuß/Marvin Seidel (beide 1. BC Wipperfeld; Weltranglistenplatz 16; Setzplatz 8) gehabt, so Martin Kranitz. „Mark und Marvin haben eine gute Leistung gezeigt. Oft sind es nur Kleinigkeiten, an denen es hängt“, blickte der Sportdirektor des DBV zurück.
Eine positive Überraschung war für ihn der Erstrundensieg von Jones Jansen/Linda Efler (1. BC Wipperfeld/SC Union Lüdinghausen; Weltranglistenplatz 95) gegen ein chinesisches Mixed. „Jones und Linda sind ja noch ein recht neues Paar. Sie haben sich sehr gut gemacht“, sagte Martin Kranitz zur Entwicklung des Gemischten Doppels.
„Insgesamt können wir mit den Ergebnissen zufrieden sein“, zog der DBV-Sportdirektor ein Gesamtfazit aus deutscher Sicht in Bezug auf die YONEX GAINWARD German Open 2022.