Gruppenfoto der Teilnehmenden am Workshop in Hamburg (Foto: Gisbert Benecke).

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„Wir wollen Weltklasse!“

Um die ab dem 1. Januar 2025 greifenden Änderungen in der Bundesstützpunktstruktur im Leistungssport des Deutschen Badminton-Verbandes (DBV) bestmöglich vorzubereiten, tauschen sich die Verantwortlichen im Bereich Leistungssport des DBV derzeit intensiv mit den Beteiligten in den Badminton-Landesverbänden (BLV) über die vorgesehenen Neuerungen aus.

Von Claudia Pauli

 

So kamen vom 17. bis zum 19. Juni 2024 am Bundesstützpunkt (BSP) in Hamburg sowie in den Räumlichkeiten des Olympiastützpunktes (OSP) Hamburg/Schleswig-Holstein u. a. DBV-Sportdirektor Niclas Hildebrand, DBV-Chef-Bundestrainer Hannes Käsbauer, der Bundestrainer Nachwuchs im DBV, Detlef Poste, und der Leiter des Bundesstützpunktes Mülheim an der Ruhr, Matthias Hütten, mit allen Vertreterinnen und Vertretern der DBV-Nachwuchsstützpunkte (NSP) zusammen, um die Strukturanpassungen sowie das „NSP-BSP-Konzept 2025 ff.“ im Nachwuchs-Badminton im Detail zu besprechen. Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt des Workshops bestand darin, gemeinsam zu erarbeiten, wie die Implementierung der vor wenigen Monaten neu aufgelegten DBV-Rahmentrainingskonzeption (RTK) in den Landesverbänden optimal gelingen kann.

Wie Matthias Hütten, der zugleich als Projektverantwortlicher hinsichtlich der Überarbeitung des bisherigen NSP-BSP-Konzeptes fungiert, betonte, „haben wir mit dem Konzept eine gute gemeinsame Basis für die zukünftige Zusammenarbeit gelegt. Nun geht es darum, dass wir mit einem gemeinsamen Verständnis, klaren Rollen und Verantwortlichkeiten das System leben. Wir benötigen im NSP-Konzept einen deutlichen Schwerpunkt in der Nachwuchsentwicklung auf die jüngeren Altersklassen, um darauf aufbauend für die besten Spielerinnen und Spieler einen Weg über die Bundesstützpunkte Anschluss – inklusive zentraler U19-Trainingsgruppe – und BSP Nachwuchs einen Weg Richtung Hochleistungssport aufzuzeigen“. Er ergänzte: „Wesentliches Kriterium der Arbeit an den zukünftigen Nachwuchsstützpunkten wird die qualitative Entwicklung von Athletinnen und Athleten sein, die mit dem Wechsel in den Nachwuchskader 1-Status an die Bundesstützpunkte wechseln werden.“

Die neue Bundesstützpunktstruktur sieht vor, dass – zunächst für den Zeitraum 1. Januar 2025 bis 31. Dezember 2026 – der Bundesstützpunkt Saarbrücken künftig den „Bundesstützpunkt Elite“ bildet, an dem das Training mit Blick auf die Olympischen Spiele sowie auf Welt- und Europameisterschaften ausgerichtet ist, während der Bundesstützpunkt Mülheim an der Ruhr zum „Bundesstützpunkt Anschluss U25/zentraler U19-Stützpunkt“ wird und der Bundesstützpunkt Hamburg „Bundesstützpunkt Nachwuchs“ bleibt.

Detlef Poste, seit dem 1. Januar 2024 Bundestrainer Nachwuchs im DBV, hob hervor, dass das neue NSP-BSP-Konzept die Ausrichtung der Arbeit der Landesverbände als Zulieferer für das Leistungssportsystem in Badmintondeutschland schärfe. „Nur gemeinsam und zielgerichtet können und werden wir im Nachwuchsbereich wieder erfolgreich sein“, so der langjährige Chef-Bundestrainer im DBV, der bei seiner neuen Aufgabe insbesondere von Dr. Dirk Nötzel und Oliver Pongratz, den beiden Assistenz-Bundestrainern Nachwuchs im DBV, unterstützt wird.

An der Diskussion über die neue DBV-Rahmentrainingskonzeption nahm auch Diemo Ruhnow teil, der diese federführend erarbeitet hat. „Gut ein halbes Jahr ist die RTK jetzt ausgerollt und wir spüren sehr deutlich, dass die Verbreitung und das Onlineformat wirken, so wie es der Name auch sagt: einen Rahmen für Training im langfristigen Leistungsaufbau zu geben. Der Fokus auf die beiden ersten Ausbildungsetappen ist genau richtig, da wir uns damit mit den Basics in der Spielerausbildung speziell im badmintonspezifischen Bereich intensiv befassen. Neben der RTK als Tool sind der Austausch und die gemeinsame Arbeit damit der jetzt klare Auftrag an uns alle, Vollgas zu geben und die Entwicklungsstufen mit hoher Qualität zu beschreiten“, lobte Chef-Bundestrainer Hannes Käsbauer die bundesweite Einführung der RTK durch die Landesverbände und dankte Diemo Ruhnow für sein Engagement.

Bei dem dreitägigen Treffen in der Hansestadt standen zudem Fragen danach, was die Orientierung an der Weltspitze für das Handeln als den Stützpunkten bedeutet, und der Austausch über die wesentlichen leistungssportlichen Parameter (Trainingsqualität, Trainingsquantität, Teamentwicklung, Zielorientierung, Leistungskultur, High-Potentials etc.) im Fokus. Der Workshop in Hamburg erfolgte unter dem Motto „Das Gegenteil von Weltklasse ist sehr gut!“ Aber, so DBV-Sportdirektor Niclas Hildebrand: „Wir wollen Weltklasse!“

Derzeit haben fünf Standorte den Status eines DBV-Nachwuchsstützpunktes inne. Dabei handelt es sich um die Stützpunkte in Berlin (Badminton-Landesverband Berlin-Brandenburg), Frankfurt am Main (Badminton-Landesverband Hessen), Jena (Badminton-Landesverband Thüringen), Kaiserslautern (Badminton-Landesverband Rheinhessen-Pfalz) und Nürnberg (Badminton-Landesverband Bayern).

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