Fabian Roth (Mitte) mit Martin Kranitz (Teilmannschaftsleiter Badminton) und Stefan Kalteis (DBV-Verbandsphysiotherapeut).

International

„Wir sind von einem Wow-Effekt zum nächsten gefahren!“

DBV-Pressesprecherin Claudia Pauli ist für uns live in Paris und berichtet von den Olympischen Spielen. Sie sprach mit Fabian Roth, dem DBV-Starter im Herreneinzel.

Von Claudia Pauli

 

badminton.de: „Fabian, Du hattest gleich bei Deinen ersten Olympischen Spielen die Gelegenheit, an der Eröffnungsfeier teilzunehmen. Wie war es gestern Abend?“
Fabian Roth: „Das war: wow, beeindruckend, einmalig und ein ganz besonderes Erlebnis! Wir wussten alle nicht so richtig, was uns erwartet, da es so etwas ja noch nie gab. Wir sind alleine 40 Minuten von einem Wow-Effekt zum nächsten gefahren. Das war nur der offizielle Teil, wir sind insgesamt noch länger auf dem Boot gefahren. Es waren so viele Menschen da: rechts, links, auf den Brücken, auf allen Seiten, dann sah man Gemälde aus dem Louvre im Wasser, Lady Gaga hat gesungen, man sah ganz viele Tänzer aus bekannten Musicals und so viele andere Sachen. Um welche Personen es sich handelte, hat man z. T. erst nachher realisiert.“

badminton.de: „Mit welchen anderen Nationen wart Ihr auf einem Boot?“
Roth: „Mit Albanien, Algerien und Südafrika. Dadurch, dass nicht so viele deutsche Sportlerinnen und Sportler mitgefahren sind, durften auch alle Betreuerinnen und Betreuer dabei sein. Das war eine große Überraschung für sie. So waren auch Hannes Käsbauer, Jeppe Ludvigsen, Martin Kranitz und Stefan Kalteis mit auf dem Boot.“

badminton.de: „Habt Ihr auch noch den offiziellen Teil vor dem Eiffelturm vor Ort verfolgt?“
Roth: „Nein, aufgrund des Wetters hatten wir vorher schon geplant, dass wir da nicht mehr hingehen. Man konnte, nachdem das Boot angelegt hatte, entweder noch zum Eiffelturm gehen oder den Bus zurück ins Dorf nehmen. Letzteres haben die meisten deutschen Sportlerinnen und Sportler gemacht. So war das Ganze nicht so anstrengend, man musste nicht lange stehen und der Zeitaufwand hielt sich in Grenzen.“

badminton.de: „Wie lief die Eröffnungsfeier dann für Euch zeitlich ab?“
Roth: „Wir hatten um 15.30 Uhr ein großes Team D-Foto im Dorf. Gegen 16.30 Uhr sind wir dann mit Bussen zum Sammelpunkt für das Schiff gefahren worden. Gegen 18.00 Uhr ging es auf das Schiff. Wir Athleten waren dann gegen 21.30 Uhr zurück im Dorf, die Betreuer sind noch bis zum Ende bei der Eröffnungsfeier geblieben.“

badminton.de: „Wie gefällt Dir das olympische Dorf?“
Roth: „Das ist schon besonders – der Flair, der da herrscht, wenn man ganz viele bekannte Sportlerinnen und Sportler sieht oder sie in der Mensa trifft. Auch bei uns, im Haus des deutschen Teams, ist eine tolle Atmosphäre. Aber natürlich fokussiert man sich auf den Wettkampf. Daher nimmt man alles gar nicht so stark wahr.“

badminton.de „Bei der Eröffnungsfeier sagte Dr. Thomas Bach, der Präsident des Internationales Olympischen Komitees (IOC): ‚Ihr seid als Athleten kommen und bei Eurem Einzug ins olympische Dorf zu Olympioniken geworden.‘ Hast Du dies so wahrgenommen, als Du am vergangenen Dienstag hier in Paris angekommen bist?“
Roth: „Für mich persönlich war die Eröffnungsfeier noch einmal ein besonderer Moment. Da wusste man: Jetzt geht es los, die Olympischen Spiele beginnen und ich bin dabei. Das Dorf ist sehr schön, trotz der Größe hat man relativ kurze Wege. Mark, Marvin und ich teilen uns mit einem Boxer ein Apartment. Mark und Marvin haben ein Doppelzimmer, ich habe ein Einzelzimmer. Dadurch, dass wir immer andere Trainingszeiten haben als der Boxer, begegnen wir uns allerdings kaum.“

badminton.de: „Olympische Spiele – und gerade auch das Dorf – haben vermutlich viel mehr ‚Ablenkungspotenzial‘, als das bei einem ‚normalen‘ Badmintonturnier gegeben ist?“
Roth: „Man muss einfach schauen, dass man sich den Tag nicht zu voll packt. Im Dorf ist die Gefahr groß, dass man sich anderweitig ablenkt, es gibt dort so viele Angebote, Lounges etc. Ich habe das olympische Dorf noch gar nicht komplett erkundet, denn ich versuche, zwischen den Einheiten nicht so viel zu machen. Wir haben Physio, machen viel Videoanalyse und zwischendurch versuche ich dann, zur Ruhe zu kommen. Wir haben auch im Haus des Team D eine schöne Lounge. Da kommt man auch mit anderen ins Gespräch.“

badminton.de: „Worauf legt Ihr nun, im letzten Training vor dem ersten Gruppenspiel, den Fokus?“
Roth: „Wir haben uns in den vergangenen Tagen viel mit Prannoy beschäftigt, viele Videos von ihm geschaut und uns bestmöglich vorbereitet.“

badminton.de: „Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für Dein erstes Match bei Olympia!“

Das Gespräch mit Fabian Roth führte Claudia Pauli in Paris.

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