Vasudevan als neuer Herausforderer im Herren-Einzel
Sanjeevi Padmanabhan Vasudevan, der seit August 2024 am Stützpunkt in Mülheim trainiert und seit kurzem Teil des Nationalkaders ist, geht voller Selbstvertrauen ins Turnier. Der 19-Jährige Einzel-Experte vom 1. BC Beuel, der erstmals bei einer DM startet, hat klare Ambitionen: „Ich glaube an mich. An meinem besten Tag kann ich jeden im Feld schlagen und ich weiß, dass die Turnierfavoriten mich nur ungern auf ihrer Seite der Auslosung haben. Mein Ziel ist der Titel.“ Für Vasudevan könnte der neue Austragungsort in Cloppenburg sogar ein Vorteil sein: „Es ist meine erste Deutsche Meisterschaft. Normalweise hätten die anderen einen Vorteil, da sie schon so lange in Bielefeld spielen. Durch den Ausrichterwechsel haben alle die gleichen Voraussetzungen.“
Auch Luis Pongratz vom 1. BC Wipperfeld möchte in Cloppenburg auf sich aufmerksam machen. Der Deutsche Meister U19 ging im Dezember bei den Jugend-Europameisterschaften an den Start und verpasste hier nur knapp die erhoffte Medaille. Der Youngster geht mit Setzplatz 5/8 ins Rennen und könnte im Viertelfinale auf Titelverteidiger Matthias Kicklitz vom SV Fun-Ball Dortelweil treffen. "Ich freue mich auf die DM in Cloppenburg, weil es einfach immer etwas besonderes ist, eine Deutsche Meisterschaft zu spielen. Die letzten zwei Deutschen in Bielefeld waren eine gute Erfahrung für mich und ich freue mich darauf, dieses Jahr einfach gutes Badminton zu zeigen und Spiele gegen die Besten zu bekommen", gibt sich der 18-Jährige bescheiden.
Neue Deutsche Meisterin im Damen-Einzel
Durch die verletzungsbedingte Absage von Yvonne Li richtet sich der Blick nun auch auf die Vorjahresfinalistin Fabienne Deprez. Die ehemalige Nationalspielerin setzt im Einzel auf Lockerheit und Erfahrung: „Für mich steht der Spaß an erster Stelle, und ich möchte mich nicht verletzen. Der Rest kommt dann von ganz allein. Für mich ist Badminton wie Fahrradfahren – das verlernt man nicht.“
Ebenfalls im Fokus ist die an Position 2 gesetzte Brid Stepper, die nach ihrer Einzel-Bronzemedaille 2020 mit viel Optimismus antritt: „Wenn ich das aufs Feld bekomme, was ich im Training zeige, kann es weit gehen.“ Die mehrfache deutsche Ranglistensiegerin vom 1. BC Beuel sieht das Ergebnis zwar verzerrt, da Li nicht antreten kann, sieht aber auch die große Chance für alle anderen den Schritt zum deutschen Meistertitel in diesem Jahr zu gehen.
Erfahrene Teams und neue Formationen im Damen-Doppel
Ihren größten Erfolg bei den Deutschen Meisterschaften feierte Brid Stepper bisher im Damen-Doppel. Gemeinsam mit ihrer Partnerin Annika Horbach, ebenfalls 1. BC Beuel, erreichte sie 2023 das Finale und gewann Silber, im letzten Jahr sicherte sich das Duo Bronze. Kein Wunder, dass die Vorfreude auf diese Disziplin groß ist: „Mit Annika macht es immer Spaß zu spielen“, sagt Stepper. „Wir haben in Runde eins gegen starke Nachwuchsspielerinnen eine große Aufgabe, aber falls wir diese lösen, kann es sehr weit gehen.“
Ebenfalls im Fokus steht das neu formierte Duo Shreya Hochscheid von Union Lüdinghausen und Leonie Wronna vom BV Gifhorn. Hochscheid, die im vergangenen Dezember noch Bronze bei den Jugendeuropameisterschaften im Damen-Doppel erringen konnte, hofft die Favoriten ins Schwitzen bringen zu können. „Unser Ziel ist es, die ersten beiden Runden zu überstehen und dann alles zu geben, um weiterzukommen“, erklärt Hochscheid. Sollten die beiden Paarungen Stepper/Horbach und Hochscheid/Wronna ihre ersten beiden Runden erfolgreich gestalten, käme es im Vierfelfinale zum direkten Duell.
Auch die Hofheimer Paarung Mareike Bittner/Annika Dörr gilt es im Auge zu behalten. "Wir sind durch die Liga gut eingespielt und wollen den Favoritinnen zeigen, dass sie sich auf eine schwere Herausforderung einstellen müssen. Wir wollen für die eine oder andere Überraschung sorgen", zeigt sich Bittner angriffslustig. In der ersten Runde stünde mit der Paarung Deprez/Hacks direkt eine gesetzte Paarung im Weg der Hofheimerinnen, doch aufgrund einer Verletzung am Fuß muss Ramona Hacks ihre Teilnahme an der DM vermutlich noch zurückziehen.
Interessante Aufgaben für Eckerlin/Wilson und Zhang/Wulandoko im Mixed
Im gemischten Doppel kommt es ebenfalls früh im Turnier zu einigen interessanten Begegnungen. Die DBV-Nachwuchs-Hoffnungen Alexander Philipp Zhang (SV Fun-Ball Dortelweil) und Aurelia Wulandoko (TSV Freystadt) treffen in der ersten Runde auf das erfahrene Mixed Alexander Strehse (TSV Trittau) und Fabienne Deprez (Spvgg. Sterkrade). Danach würden voraussichtlich die Kader-Athleten Malik Bourakkadi und Leona Michalski (beide TV Refrath) warten. "Ich hoffe sehr, dass wir die Chance bekommen, gegen Bourakkadi/Michalski spielen zu dürfen. Dafür müssen Alex und ich in der ersten Runde aber eine große Herausforderung meistern. Ich gehe positiv in das Spiel und gebe mein Bestes", verspricht Aurelia Wulandoko.
Außerdem bemerkenswert ist die neue Paarung bestehend aus Doppel-Talent David Eckerlin vom 1. BC Wipperfeld und Einzel-Expertin Miranda Wilson von der SG Schorndorf. Die beiden könnten schon früh im Turnier auf Marvin Seidel und Linda Efler vom 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim treffen worauf sich Eckerlin besonders freut: „Marvin ist ein Vorbild für mich und ich mag ihn sehr, aber ich möchte ihn und Linda gerne ärgern.“
Herren-Doppel: Eckerlin mit doppelten Ambitionen
Im Herren-Doppel startet David Eckerlin mit Simon Krax vom SV Fun-Ball Dortelweil und ist an Position 5/8 gesetzt. In einem möglichen Viertelfinale könnten die beiden auf ihre Trainingskollegen Aaron Sonnenschein (Wipperfeld) und Jonathan Dresp (Blau-Weiß Wittorf, 3/4 gesetzt) treffen. „Ich fühle mich ready, nächste Woche Vollgas zu geben. Mein klares Ziel ist eine Medaille," zeigt sich Eckerlin selbstbewusst.
Auch Justin Seibel vom TSV Neuhausen Nymphenburg und Christian Dumler vom SV Fun-Ball Dortelweil könnten bei der DM in diesem Jahr einen tiefen Run starten. Mit Setzplatz 5/8 ausgestattet ist der Weg bis ins Viertelfinale durchaus realistisch. Hier käme es dann voraussichtlich zum Showdown mit den an Position 3/4 gesetzten Nationalspielern Kenneth Neumann und Malik Bourakkadi.
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