„Marcel Adam hat sich nun auch für Paris qualifizieren können, weil er sich selber durch sein Ergebnis bei der WM noch verbessern konnte und andere ihn nicht überholt haben“, meinte Christopher Skrzeba, der Chef-Bundestrainer Para Badminton im Deutschen Badminton-Verband (DBV), erfreut.
Damit lösten insgesamt drei deutsche Para-Badmintonspieler das Ticket für das prestigeträchtige Multisportevent: Zuvor hatten sich bereits Rick Hellmann (WH 2) und Thomas Wandschneider (WH 1; beide ebenfalls VfL Grasdorf) für Paris qualifiziert. Dabei verfügen sie sowohl gemeinsam im Herrendoppel WH 1-WH 2 als auch jeweils im Herreneinzel über einen Startplatz in der Porte de La Chapelle Arena.
Die Nominierung für die Paralympischen Spiele erfolgt im Sommer 2024 durch den Deutschen Behindertensportverband (DBS). Während Thomas Wandschneider schon 2021 in Japans Hauptstadt Tokio zum deutschen Paralympics-Team zählte und somit in diesem Jahr zum zweiten Mal bei dem Großereignis dabei wäre, würden Marcel Adam und Rick Hellmann in Paris ihre paralympische Premiere feiern.
DBV-Asse bleiben bei Para-WM ohne Medaille
Nachdem Rick Hellmann und Thomas Wandschneider bei den Weltmeisterschaften 2022 den Titel im Herrendoppel WH 1-WH 2 gewonnen hatten, kamen sie bei den NSDF ROYAL CLIFF BEACH BWF Para Badminton World Championships 2024 bis ins Viertelfinale. Auch im Herreneinzel mussten sich die Athleten des DBS jeweils in der Runde der besten Acht geschlagen geben.
„Es ist schon sehr ärgerlich, dass es mit dem Medaillengewinn nicht geklappt hat. Im Doppel waren es ein paar Abstimmungsschwierigkeiten, die uns am Ende nicht so richtig ins Spiel haben kommen lassen, und einige leichte Fehler zu viel in den Standardsituationen“, zog Christopher Skrzeba ein Fazit.
Der Chef-Bundestrainer Para Badminton im DBV ergänzte: „Rick Hellmann hatte ein bisschen Pech im Einzel: Er traf in der Gruppenphase bereits auf einen ungesetzten Chinesen, dem er dann in drei Sätzen unterlag, sodass er seinen Setzplatz verlor und schon im Viertelfinale gegen den an Nummer eins gesetzten Japaner spielen musste. Bei Thomas Wandschneider war auch im Viertelfinale noch etwas drin. Da haben dann ebenfalls ein paar Fehler die Entscheidung gebracht, dass es dann doch nicht für uns ausgegangen ist.“ Der topgesetzte Japaner Daiki Kajiwara, gegen den Rick Hellmann – der Bronzemedaillengewinner von 2022 im Herreneinzel WH 2 – das Spiel um Edelmetall verlor, kürte sich letztlich auch zum Weltmeister.
„Wir haben noch einige Baustellen entdeckt, an denen wir bis Paris arbeiten können und wollen, sodass wir hoffentlich aus der nicht optimalen Weltmeisterschaft gestärkt und noch weiter entwickelt zurückkommen werden, um dann in Paris angreifen zu können“, blickte Christopher Skrzeba auf die Paralympics 2024.
Annika Schröder (1. BV Mülheim) schaffte es sowohl im Dameneinzel WH 2 als auch im Mixed WH 1-WH 2 an der Seite ihres italienischen Spielpartners Vincenzo Contemi bis ins Achtelfinale. „Annika Schröder hat bei ihrer ersten Weltmeisterschaft wirklich gut abgeschnitten. Sie hatte in der Gruppe einige Spielerinnen, die in der Weltrangliste über ihr stehen. Gegen diese hat sie jeweils in zwei Sätzen gewonnen. So hat sie die auf Rang elf bzw. Rang 15 platzierte Gegnerin schlagen können und sich selbst damit in die Hauptrunde gespielt. Das war sehr positiv, das macht Hoffnungen für eine gute Zukunft“, so Christopher Skrzeba.
Nils Böning (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim) verpasste hingegen im Herreneinzel SL 4 sowie im Herrendoppel SL 3-SL 4 mit seinem Spielpartner William Roussy aus Kanada den Einzug in die K.-o.-Runde.