Hallo, Matthias. Du hast dein Abitur an der Hamburger Stadtschule Alter Teichweg in der Tasche – dazu herzlichen Glückwunsch! Nun steht der Wechsel an den Bundeskaderstützpunkt Mülheim/Ruhr ab August bevor. Wie geht dein Weg weiter? Wirst du nun in Vollzeit Badminton spielen oder parallel noch ein zweites Standbein aufbauen wie z.B. durch eine Ausbildung oder Studium?
Danke! Ja genau, nun steht mein Umzug an den Olympiastützpunkt für das Badminton-Einzel in Mülheim/Ruhr unmittelbar bevor. Dann werde ich mich voll auf Badminton konzentrieren. Sicher ist nur, dass ich ein Sportmanagement-Fernstudium parallel aufnehmen werde, die Hochschule steht aber noch nicht fest. Derzeit genieße ich noch etwas Urlaub mit der Familie in Dänemark, ehe es dann bald nach Mülheim/Ruhr gehen wird.
Du wurdest im November letzten Jahres Jugend-Europameister im Mixed und hast Bronze im Einzel gewonnen. Was bedeuten dir diese Erfolge und an welche Spiele erinnerst du dich besonders gerne zurück und warum?
Das war definitiv eines der besten Turniere, die ich jemals gespielt habe! Ich bin definitiv stolz auf das Erreichte. Jedoch schwinden die Gedanken an das Turnier mit der Zeit etwas und der Fokus liegt ganz klar auf den kommenden Turnieren und Aufgaben. Du musst weiter nach vorne schauen, aber natürlich sind auch die Erinnerungen sehr schön. Ich kann mich noch gut an das sehr enge und spannende Mixed-Halbfinale erinnern, das war schon ein überragender Erfolg mit der Goldmedaille dann im Finale!
Seit einem Jahr spielst du nun für den nördlichsten Badminton-Erstligaverein Blau-Weiß Wittorf. Wie gefällt dir die Stimmung und was zeichnet das Team besonders aus?
Mir gefällt das Team sehr gut. Zwar hatte ich bisher durch die coronabedingte Saisonverkürzung nur wenige Einsätze, aber die Stimmung und der Teamspirit sind super. Es ist toll, ein Teil des Teams zu sein und dabei sein zu können. Besonders gefällt mir der Teamzusammenhalt und es sind keine Individualisten, wo keiner „sein eigenes Ding“ macht.
Bei dem jüngsten Qualifikationsturnier in Saarbrücken zu den Playoffs habt ihr Rang drei von vier erreicht. Ein guter Erfolg. Du hast dabei zwei von drei ersten Herreneinzeln gewonnen. Ein starker Erfolg! Wie war für dich in den letzten Monaten ein Training überhaupt möglich und wie sah dieses grob aus?
Aufgrund meines Abiturs war das ganze Training nicht so leicht. Ich hatte nur zwei Turniere im Mai, die nicht so gut liefen, da ich auch durch die Schule etwas müde im Kopf bei den Turnieren war. Insgesamt hatte ich aber das große Glück, dass ich als Bundeskaderathlet des DBV am Olympiastützpunkt von Hamburg/Schleswig-Holstein weiterhin gut trainieren konnte. Unsere Trainingsgruppe wurde dabei aber stark reduziert auf vier Personen plus Trainergespann. Das ist für mich dann ein Vorteil, da so ein viel detaillierteres Training möglich ist. Natürlich fehlt der Kontakt zu den anderen Trainingspartnern schon sehr.
Nicht so viele Turniere zu haben bedeutet aber sicher auch eine Auswirkung auf die Trainingsmotivation. Wie hältst du diese in dieser schwierigen Zeit hoch?
Das stimmt. Diese ist manchmal auf jeden Fall nicht so da. Aber dann schaue ich u.a. auf meine Kontrahenten und deren Erfolge. Das motiviert mich dann auch hart zu trainieren, um sie dann beim nächsten Mal zu schlagen. Auch helfen mir ehemalige Erfolge bei der Eigenmotivation.
Was hast du dir für Ziele gesetzt für die nächsten Jahre sowohl individuell als auch mit Wittorf?
Mit Wittorf möchte ich kommende Saison in das Final Four einziehen. Ich denke, dass wir ein gutes Team dafür haben und das auch schaffen können. Dabei möchte ich so viele Siege für Wittorf holen, wie es geht. Bei den anstehenden Deutschen Meisterschaften O19 im kommenden Monat möchte ich sowohl im Einzel als auch im Mixed eine Medaille holen! Langfristig heißt mein Ziel weiterhin: Eine Medaille bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris. Für alle meine Ziele werde ich wie bisher hart arbeiten!
Wie geht es mit deiner Mixed-Partnerin Thuc Phuong Nguyen weiter? Wechselt sie auch nach Mülheim/Ruhr?
Ja, sie wechselt auch dorthin für das Damen-Einzel. Wir werden voraussichtlich in der gleichen Trainingsgruppe sein. Dabei spielen wir auch aktuell nur ca. einmal wöchentlich Mixed. Wir trainieren damit so gut wie nur Einzel und spielen dann nur auf den Turniere Mixed zusammen.
Du hast inzwischen eine vergleichsweise große Community auf Instagram aufgebaut mit über 6.300 Followern auf deinem eigenen Account. Wie wichtig ist dir Social Media als Athlet und wozu nutzt du es vorrangig?
Social Media hat für mich auf jeden Fall an Bedeutung gewonnen. Es macht inzwischen viel für mich aus. So kann ich auch meinen Sponsoren etwas zurückgeben und sie dort etwas präsentieren. Das ist wichtig.
Danke dir, Matthias. Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg bei allen anstehenden Aufgaben!
Danke, gerne. Vielen Dank für das Interview.