Einen Tag nach ihrem souveränen Zwei-Satz-Erfolg im Achtelfinale über die Titelverteidiger und Weltranglistenersten Dechapol Puavaranukroh/Sapsiree Taerattanachai aus Thailand bezwangen die Weltranglistenzwölften aus Deutschland bei den Individual-Weltmeisterschaften 2022 (22. bis 28. August in Tokio/Japan) im Viertelfinale am Freitag (26. August 2022) die aktuellen Weltranglistensiebten Tang Chun Man/Tse Ying Suet aus Hongkong (Setzplatz 6) mit 21:13, 13:21, 21:19 und stehen folglich in der Runde der besten vier Gemischten Doppel.
„Das war ein unglaublich ausgeglichenes Spiel! Da passte kaum ein Millimeter zwischen die Kontrahenten. Grandios“, zeigte sich Martin Kranitz, der Sportdirektor des Deutschen Badminton- Verbandes (DBV), angetan vom Auftritt des deutschen Mixed.
Mark Lamsfuß/Isabel Lohau holten damit die erste Medaille für den DBV bei einer Individual-WM seit elf Jahren: Zuletzt gewann 2011 in London/England Juliane Schenk Bronze. Gleichzeitig schrieb das in Tokio an Nummer 9 gesetzte Duo deutsche Badmintongeschichte: In der Historie der im Jahr 1977 eingeführten Individual-Weltmeisterschaften war es zuvor einzig in der Disziplin Dameneinzel DBV-Assen gelungen, sich Edelmetall zu sichern.
Die 30 Jahre alte Isabel Lohau meinte: „Wir sind natürlich super glücklich, aber wir wollen uns auch sehr schnell auf morgen konzentrieren. Das Spiel heute war deutlich nervöser als jenes gestern. Wir haben in der Vergangenheit schon entscheidende Spiele gegen genau diese Paarung gemacht und dabei zweimal verloren. Aller guten Dinge sind drei ...“
Im Spiel um den Einzug ins WM-Finale treffen Mark Lamsfuß/Isabel Lohau am Samstag (27. August 2022) auf die an Position drei notierten Lokalmatadore Yuta Watanabe/Arisa Higashino (Japan), die bei den Titelkämpfen 2021 in Huelva/Spanien die Silbermedaille gewannen. Die aktuellen Weltranglistendritten bestritten bis dato drei Partien gegen Mark Lamsfuß/Isabel Lohau (Bilanz aus Sicht der Deutschen: 0:3), allerdings datieren diese bereits aus den Jahren 2018 und 2019.
Marvin Seidel (1. BC Wipperfeld), der mit Mark Lamsfuß im Frühjahr den EM-Titel im Herrendoppel gewann, freute sich mit seinem Spielpartner und Isabel Lohau über deren herausragenden Erfolg: „Das war eine fantastische Leistung der beiden, nachdem es bei den letzten Anläufen gegen die gleiche Paarung bei der WM oder bei Olympia gerade so nicht gereicht hat. Sie haben mehr als verdient gewonnen und der Sieg war eine logische Konsequenz der guten und harten Arbeit der vergangenen Jahre. Jetzt gilt es, genauso weiterzumachen und den Titel ins Auge zu fassen.“
So mussten sich Mark Lamsfuß/Isabel Lohau etwa bei der Individual-WM 2021 Tang Chun Man/Tse Ying Suet im Viertelfinale geschlagen geben.
Die bisherigen Medaillengewinne durch DBV-Asse bei Individual-Weltmeisterschaften:
- 2005: Bronze im Dameneinzel durch Huaiwen Xu
- 2006: Bronze im Dameneinzel durch Huaiwen Xu
- 2006: Bronze im Dameneinzel durch Petra Overzier
- 2011: Bronze im Dameneinzel durch Juliane Schenk