Was sollte mich in Slowenien erwarten? Ein Kurs zum BWF-Coach Level 1 und viele andere Trainer/-innen aus ganz Europa. Letzteres war mein eigentlicher Beweggrund, mich auf den Weg zur diesjährigen BEC Summer School zu begeben. Wann hat man schon mal die Möglichkeit, mit 25 Trainer/-innen aus allen Ecken Europas mehrere Tage am Stück einen intensiven Austausch zu fast allen Belangen des Badmintonsports zu pflegen?!
Sechs Tage mit je drei Einheiten On- und Off-Court boten dazu reichlich Gelegenheit. Eine ehemalige Spielerin aus Japan sorgte für die asiatische Sicht der Dinge. War der eigentliche Ausbildungskurs eigentlich nicht mein Hauptziel, so konnte ich ihm dennoch schon während der Zeit in Slowenien viel abgewinnen. Diskussionen zu Schlag- oder Lauftechniken gab es relativ wenig. Das Lehrbuch (übrigens kostenlos bei Badminton Europe zum Download verfügbar) deckt die Basistechniken sehr gut ab und bietet Vorschläge für das erste Training.
Der Hauptfokus des Kurses lag jedoch auf den Fähigkeiten, die zur erfolgreichen Vermittlung von Techniken und Taktiken notwendig sind. Und das nicht nur in Theorie, sondern vollständig in der realen Praxis mit den Spieler/-innen, die die BEC Summer School als Trainingscamp wahrnahmen. Zwei Trainingseinheiten musste jede/r Trainer/-in, als Prüfungsleistung, durchführen. Durch eine strukturierte Vor- und Nachbereitung der Einheiten konnte jeder der anwesenden Trainer/-innen noch etwas für sich mitnehmen. Wie immer sind es noch so kleine Details: Stelle ich offene Fragen? Stelle ich sie nur am Anfang oder auch noch am Ende? Wie beeinflusst die eigene Stimme die Teilnahme der Spieler/-nnen in der Trainingseinheit?
Ebenso sehr wertvoll: Nach jeder Einheit gab es ein detailliertes Feedback und zum Abschluss des Kurses ebenso - wichtig für die eigene Weiterentwicklung. Das dann plötzlich doch so begehrte Zertifikat erhielt nicht jeder der Teilnehmer/-innen.
Es hat sich gelohnt! Es ging nicht um die Anhäufung von neuem Wissen, sondern um die Entwicklung von Soft Skills. Das reicht als Grund für die lange Anreise und kann aus meiner Sicht zur Weiterentwicklung als Trainer/-in nur weiterempfohlen werden.