Der 27-Jährige gewann am Freitag (30. April 2021) zunächst an der Seite von Isabel Herttrich (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim) seine Viertelfinalpartie im Mixed in zwei Sätzen. Einige Stunden später durfte er im Palace of Sports zudem mit Marvin Seidel (ebenfalls 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim) einen Drei-Satz-Erfolg in der Runde der besten acht Herrendoppel bejubeln. Seitens des Deutschen Badminton-Verbandes (DBV) war es zuvor zuletzt im Jahr 2006 Juliane Schenk gelungen, bei derselben Individual-EM zwei Medaillen zu holen: Die damals 23-Jährige gewann bei den in Den Bosch/Niederlande ausgetragenen Titelkämpfen Bronze im Dameneinzel und – zusammen mit Nicole Grether – Silber im Damendoppel.
Mark Lamsfuß/Isabel Herttrich (1. BC Wipperfeld/1. BC Saarbrücken-Bischmisheim; Weltranglistenplatz 15; Setzplatz 3) verbuchten in Kiew einen souveränen 21:8, 21:12-Erfolg über Robin Tabeling/Selena Piek aus den Niederlanden (Setzplatz 5), die in der Weltrangliste nur drei Plätze hinter den Deutschen geführt werden (Weltranglistenplatz 18). „Wir waren top vorbereitet und haben über beide Sätze die Aufschlagphase dominiert. Die Gegner sind deshalb überhaupt nicht ins Spiel gekommen“, zog die 29 Jahre alte Isabel Herttrich ein Fazit. Selena Piek musste sich bereits bei den European Championships 2018 im Viertelfinale den DBV-Assen geschlagen geben: Damals unterlag die heute 29-Jährige an der Seite ihres Landsmanns Jacco Arends Mark Lamsfuß/Isabel Herttrich in drei Durchgängen.
Die amtierenden EM-Dritten aus Deutschland, die vor drei Jahren zum ersten Mal in ihrer Karriere bei Titelkämpfen dieser Art Edelmetall gewannen, spielen am Samstag (1. Mai 2021) gegen Rodion Alimov/Alina Davletova (Weltranglistenplatz 21; Setzplatz 6) um den Einzug ins EM-Finale 2021. Die Russen warfen in ihrer Partie aus der Runde der besten acht Gemischten Doppel die an Position zwei notierten Franzosen Thom Gicquel/Delphine Delrue (Weltranglistenplatz 10) in zwei Sätzen aus dem Turnier. Im direkten Vergleich mit den Osteuropäern führen Mark Lamsfuß/Isabel Herttrich mit 2:0. Das jüngste Aufeinandertreffen liegt allerdings bereits fast zwei Jahre zurück. Gegen Robin Tabeling/Selena Piek verbuchten die Bundeskaderathleten des DBV im insgesamt dritten Duell den zweiten Sieg.
Mark Lamsfuß/Marvin Seidel (1. BC Wipperfeld/1. BC Saarbrücken-Bischmisheim; Weltranglistenplatz 19; Setzplatz 5) boten in der Begegnung mit ihren an Nummer vier gesetzten „Weltranglistennachbarn“ Ben Lane/Sean Vendy aus England (Weltranglistenplatz 18) eine bemerkenswerte kämpferische Leistung und erreichten letztlich durch einen 21:15, 17:21, 21:19-Erfolg das Halbfinale. Marvin Seidel bekommt damit zum ersten Mal bei einer Individual-EM eine Medaille überreicht. Im direkten Vergleich zwischen Mark Lamsfuß/Marvin Seidel und Ben Lane/Sean Vendy steht es nun 1:1.
In der Runde der besten vier Herrendoppel dürfen sich die DBV-Asse am Samstag mit den topgesetzten Dänen Kim Astrup/Anders Skaarup Rasmussen (Weltranglistenplatz 11) messen. Zwar konnten die Titelverteidiger von den bisherigen acht Aufeinandertreffen mit Mark Lamsfuß/Marvin Seidel sieben für sich entscheiden, allerdings liegt der bis dato einzige Sieg der Deutschen noch nicht lange zurück: Bei der Mixed-Team-EM 2021 in Finnland bezwangen die Spieler des DBV Kim Astrup/Anders Skaarup Rasmussen in zwei Sätzen.
Für das Damendoppel Linda Efler/Isabel Herttrich (SC Union Lüdinghausen/1. BC Saarbrücken- Bischmisheim; Weltranglistenplatz 32; Setzplatz 8) hingegen erwiesen sich am Freitag Chloe Birch/Lauren Smith (Weltranglistenplatz 14) beim 10:21, 14:21 erneut als zu stark: Die an Position zwei notierten Engländerinnen verbuchten in Kiew im insgesamt sechsten Duell mit Linda Efler/Isabel Herttrich den sechsten Sieg.
Auch Yvonne Li (SC Union Lüdinghausen; Weltranglistenplatz 23; Setzplatz 3) zog bei den European Championships 2021 im Viertelfinale den Kürzeren: Die 21 Jahre alte zweimalige Deutsche Meisterin im Dameneinzel scheiterte mit 16:21, 16:21 an der Türkin Neslihan Yigit. Die an Position fünf notierte Weltranglisten-30. übernahm folglich im direkten Vergleich mit 3:2 die Führung. „Sie war geduldiger als ich. Ich habe es nicht geschafft, meinen Vorteil in den Ballwechseln in Punkte zu verwandeln“, meinte Yvonne Li selbstkritisch.
Eine weitere extrem knappe Niederlage musste Jones Jansen hinnehmen: Einen Tag nachdem der 28-Jährige an der Seite von Kilasu Ostermeyer (TV Refrath; Weltranglistenplatz 48) im Achtelfinale des Mixedwettbewerbs mit 21:13, 13:21, 19:21 gegen die Franzosen Ronan Labar/Anne Tran (Weltranglistenplatz 39; Setzplatz 8) verloren hatte, unterlag Jones Jansen mit Peter Käsbauer (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim; Weltranglistenplatz 34; Setzplatz 6) Marcus Ellis/Chris Langridge aus England (Weltranglistenplatz 12; Setzplatz 2) mit 21:16, 12:21, 24:26. Die Gewinner der European Games 2019 und Olympiadritten von 2016 verzeichneten damit in der insgesamt zweiten Begegnung mit Jones Jansen/Peter Käsbauer den zweiten Sieg. „Ich bin natürlich sehr traurig und enttäuscht, dass wir am Ende, trotz unserer sehr starken Leistung, den Sieg nicht geholt haben. Wir hatten die Medaille schon vor Augen – wir haben 20:18 im dritten Satz geführt. Aber leider haben wir sie ganz knapp verpasst. Ich hoffe jetzt nur, dass meine Verletzung nicht so schlimm ist“, so Jones Jansen. Der 28-Jährige erlitt der ersten Diagnose zufolge eine Zerrung in der Wade.
Die Halbfinals ab 16:00 Uhr werden von Sportdeutschland.TV übertragen, damit auch das Spiel von Mark Lamsfuß und Marvin Seidel.