Bereits die insgesamt zehn Halbfinalpaarungen wurden, mit Ausnahme der Kanadierin Michelle Li, von Akteur:innen aus Indonesien, Thailand, Japan und Co. bestritten. Da Li ihr Semifinale gegen die Singapurerin Yeo Jia Min in drei Sätzen verlor, liegt der Finaltag am Sonntag somit komplett in asiatischer Hand.
Als das weltbeste Herrendoppel Marcus Gideon und Kevin Sukamuljo am Samstagmorgen den Centercourt in der Saarlandhalle betraten, gab es auf der Tribüne kein Halten mehr. Zahlreiche Fans, vor allem aus Indonesien, hatten sich die heiß begehrten Tickets für den vorletzten Turniertag gesichert und sorgten für mächtig Stimmung. Beflügelt von den Jubelsängen gab sich das Duo Gideon/Sukamuljo im Auftaktmatch des Tages keine Blöße und bezwang die Thailänder Supak Jomkoh und Kittinupong Kedren glatt in zwei Sätzen mit 21:17 und 21:16. Damit werden die beiden Indonesier ihrer Favoritenrolle bei den HYLO Open weiterhin gerecht und kämpfen am Sonntag vor voraussichtlich ähnlich großer Kulisse um den Titel im Herrendoppel: „Wir freuen uns sehr, dass so viele indonesische Fans in die Halle gekommen sind, um uns anfeuern“, zeigte sich Gideon angetan von der großen Unterstützung.
Ihnen gegenüberstehen werden im Finale ihre Landsmänner Leo Rolly Carnando und Daniel Marthin, die bislang ein überragendes Turnier spielen und nach dem Erfolg gegen die „Daddies“ Ahsan/Setiawan am Freitag das nächste indonesische Weltklasse-Doppel zur Verzweiflung bringen wollen.
Überraschungen in den Damendisziplinen
Alles andere als verzweifelt war am Samstagnachmittag die Singapurerin Yeo Jia Min. Die im Turnier ungesetzte 22-Jährige bezwang im Halbfinale die an Position drei gesetzte Kanadierin Michelle Li mit 21:12, 23:25, 21:12 und sicherte sich damit schon jetzt den wohl größten Erfolg ihrer noch jungen Karriere. „Ich bin froh, dass ich es so weit geschafft habe, möchte nun aber natürlich auch den Turniersieg holen“, erklärte die erleichterte Yeo nach Spielende. Etwas dagegen haben wird ihre Finalgegnerin Busanan Ongbamrungphan aus Thailand. Die Weltranglisten- 14. sicherte sich im Halbfinale einen hart umkämpften Erfolg gegen ihre Landsfrau Chaiwan und strebt nun ihren zweiten Titelgewinn in diesem Jahr an.
Weitere Überraschungssiege sahen die Zuschauer:innen in der Saarlandhalle auch im Damendoppel. Während das Duo Chisato Hoshi und Aoi Matsuda (JPN) die an Position eins gesetzte Paarung Kititharakul/Prajongjai (THA) aus dem Turnier warf, sorgten Rin Iwanaga und Kie Nakanishi (JPN) dafür, dass der indonesische Siegeszug bei den HYLO Open zumindest in der Damendoppel- Disziplin gestoppt wurde. Somit dürfen sich die Badmintonfans am Sonntag auf ein rein japanisches Finale freuen.
Lee Zii Jia will Revanche nehmen
Im Endspiel des Herreneinzels kommt es zu einer Begegnung, die bereits vor einer Woche bei den French Open auf dem Spielplan stand. Dort trafen Loh Kean Yew (SGP) und der Malaysier Lee Zii Jia allerdings bereits in der ersten Runde aufeinander, mit dem besseren Ende für den Singapurer. Klar also, dass Lee nach seinem Halbfinal-Erfolg über Srikanth Kidambi (21:19, 22:20) nun Revanche für die jüngste Niederlage in Frankreich nehmen möchte. Und wenn wir schon beim Thema „Revanche“ sind: Nach seinem Sieg gegen Lee scheiterte Loh Kean Yew bei den French Open im Achtelfinale am Inder Laksyha Sen. Wie es der Zufall wollte, trafen die beiden Spieler am gestrigen Halbfinaltag erneut aufeinander. Dass sich diesmal der Singapurer durchsetzen konnte, passt irgendwie ins Bild und verspricht eine spannende Finalpaarung am Sonntag.
Favorit:innen setzen sich im Mixed durch
Thailand gegen Indonesien hieß das Motto der Halbfinals in der Mixed-Disziplin. Am Ende des Tages stand es im Länder-Duell 1:1. Zunächst setzte sich das thailändische Duo Puavaranukroh/Taerattanachai mit 22:20, 21:14 gegen Rinov Rinaldy und Pitha Mentari (IDN) durch. Direkt im Anschluss an die Partie zogen Praveen Jordan und Melati Oktavianti nach und sorgten mit ihrem Sieg gegen die Paarung Jomkoh/Paewsampran zumindest für einen indonesischen Platz im Finale der gemischten Teams. Somit ist die Mixed-Disziplin die einzige, in der die beiden topgesetzten Athlet:innen tatsächlich auch in das Endspiel einziehen konnten.