Einerseits freuten sich alle Beteiligten über den Einzug des Damendoppels Linda Efler/Isabel Lohau (beide 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim) ins Halbfinale und den damit verbundenen Medaillengewinn sowie über die Qualifikation von Mark Lamsfuß/Isabel Lohau (1. BC Wipperfeld/1. BC Saarbrücken-Bischmisheim) für das Viertelfinale des Mixedwettbewerbs. Andererseits bedrückten sie die verletzungsbedingte Aufgabe des Herrendoppels Mark Lamsfuß/Marvin Seidel (beide 1. BC Wipperfeld) in der Runde der besten acht Paarungen und die Niederlage von Dameneinzel-Spezialistin Yvonne Li (SV Fun-Ball Dortelweil) im Achtelfinale.
Damendoppel
Nachdem Linda Efler/Isabel Lohau (beide 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim; Weltranglistenplatz 34) bei den Individual-Europameisterschaften 2022 im Viertelfinale mit 20:22, 21:15, 22:20 gegen Maiken Fruergaard/Sara Thygesen (Weltranglistenplatz 20) gewonnen hatten, lieferten sie sich auch bei den European Games 2023 in der Runde der besten acht Damendoppel ein enges Match mit den Däninnen: Nach einer Spielzeit von 89 Minuten durften die amtierenden Vizeeuropameisterinnen am Donnerstag (29. Juni 2023) einen 16:21, 23:21, 21:16-Sieg bejubeln.
Der Einzug in die Vorschlussrunde ist gleichbedeutend mit dem Gewinn einer Medaille: Bei den European Games wird kein „kleines Finale“ ausgetragen. Vielmehr erhalten alle unterlegenen Halbfinalteilnehmer*innen automatisch Bronze.
„Wir haben in der Mitte des ersten Satzes ein bisschen die Taktik umgestellt und sind konsequent drangeblieben. Zum Glück hat es im zweiten Satz gereicht. Ich hatte ein gutes Gefühl im dritten Satz. Wir haben diesen gut zu Ende gespielt und verdient gewonnen“, meinte Isabel Lohau nach dem hart umkämpften Viertelfinalspiel.
Anschließend blickte die 31-Jährige direkt auf die Halbfinalpartie am Freitag (30. Juni 2023) voraus: Darin treffen Linda Efler/Isabel Lohau – erstmalig in ihrer Karriere – auf die
Niederländerinnen Debora Jille/Cheryl Seinen (Weltranglistenplatz 36; Setzplatz 4). „Morgen werden wir wieder Vollgas geben und erneut versuchen, gutes Badminton zu spielen. Jetzt steht erst einmal Regeneration an“, so Isabel Lohau.
Mixed
Einige Stunden zuvor hatten die WM-Dritten von 2022 im Mixed, Mark Lamsfuß/Isabel Lohau (1. BC Wipperfeld/1. BC Saarbrücken-Bischmisheim; Weltranglistenplatz 22; Setzplatz 4), als Tabellenzweite der Gruppe D die K.-o.-Runde erreicht: In ihrer dritten und damit abschließenden Vorrundenpartie bezwangen die aktuellen Europameister Miha Ivancic/Petra Polanc aus Slowenien (Weltranglistenplatz 79) mit 21:13, 21:15.
„Es war ein bisschen holprig und nicht unser bestes Spiel. Aber wir haben die Gruppe geschafft und stehen im Viertelfinale. Damit haben wir die erste große Hürde gemeistert. Morgen geben wir Vollgas“, so der 29 Jahre alte Mark Lamsfuß nach dem letzten Gruppenspiel.
Im Viertelfinale stehen die DBV-Asse am Freitag Mathias Christiansen/Alexandra Bøje (Weltranglistenplatz 9; Setzplatz 3) gegenüber, die sich mit drei Siegen die Spitzenposition in der Vorrundengruppe C gesichert hatten. Von den bisherigen vier Aufeinandertreffen mit den Dänen gewannen Mark Lamsfuß/Isabel Lohau zwei, darunter den bis dato letzten Vergleich, ausgetragen im Rahmen der Mixed-Team-Europameisterschaft 2021.
Dameneinzel
Yvonne Li (SV Fun-Ball Dortelweil; Weltranglistenplatz 23; Setzplatz 4) verpasste den Einzug in die Runde der besten acht Spielerinnen durch eine 11:21, 14:21-Niederlage im Achtelfinale gegen Line Kjærsfeldt (Weltranglistenplatz 25; Setzplatz 3). Die Dänin verzeichnete damit in der insgesamt vierten Begegnung mit der fünfmaligen Deutschen Meisterin im Dameneinzel den dritten Sieg. Bei den Europaspielen 2019 in Minsk/Belarus war Yvonne Li bis ins Viertelfinale gekommen. Line Kjærsfeldt schaffte es vor vier Jahren bis in die Vorschlussrunde und gewann folglich die Bronzemedaille.
Herrendoppel
Bitter verlief die Viertelfinalpartie von Mark Lamsfuß/Marvin Seidel (beide 1. BC Wipperfeld; Weltranglistenplatz 21; Setzplatz 3) im Herrendoppel: Im letzten Spiel des 4. Veranstaltungstages mussten die amtierenden Europameister beim Stand von 21:18, 11:21, 10:17 aus ihrer Sicht gegen die französischen Brüder Christo Popov/Toma Junior Popov (Weltranglistenplatz 40) aufgeben, weil die Schmerzen im Gesäßbereich, unter denen Marvin Seidel bereits während der gesamten Turnierwoche litt, plötzlich so stark wurden, dass er nicht mehr in der Lage war, weiterzuspielen.