badminton.de: Fabian, ein Tag danach, wie fühlt sich der erste Titel an ...
Fabian Roth: ... nach einmal schlafen, fühlt es sich noch genauso an wie bei der Siegerehrung. Es ist überwältigend. Das dauert noch ein bisschen, bis ich realisiere, was ich da gemacht habe.
badminton.de: Wie ordnest Du den nationalen Titel ein?
Roth: Der Titel hat einen großen Stellenwert für mich. Ein besonderes Highlight in meiner Karriere wird er immer bleiben.
badminton.de: Was war Deine Taktik im Finale gegen Marc Zwiebler?
Roth: Ich denke, man hat gesehen, dass ich von Anfang an versucht habe, so oft wie möglich die Initiative in den Ballwechseln zu ergreifen. Das ist bei Marc aber nicht ganz so einfach, wie man auch im ersten Satz gesehen hat. Für mein Spiel war es aber sehr wichtig.
badminton.de: Kannst Du dich daran erinnern, wann Du Marc Zwiebler das erste Mal spielen gesehen hast?
Roth: In der Jugend habe ich mir noch keinen Kopf darüber gemacht. Ich habe ihn schon mal mit ungefähr zwölf Jahren gesehen. Das war für mich aber irgendwie noch weit weg. Seit dem gemeinsamen Training hat sich das aber schlagartig geändert. Ich konnte bisher sehr viel von ihm lernen.
badminton.de: Ist er für Dich ein Vorbild?
Roth: Er ist in gewisser Weise sogar mehr als ein Vorbild für mich. Er gibt mir auch persönlich viel mit auf den Weg.
badminton.de: Welche Ambitionen hast Du für das Jahr 2017?
Roth: Das erste Ziel habe ich ja schon erreicht. Jetzt möchte ich unbedingt den Sprung unter die Top-50 der Welt schaffen. Der Fokus liegt dieses Jahr auf der Individual-EM im April und der Individual-WM im August. Darüber hinaus möchte ich erste Erfahrungen in Asien sammeln.
badminton.de: Kannst Du kurz beschreiben, wie Deine Reha während der Verletzungspause verlief?
Roth: Sie hat im November 2015 begonnen. Die ersten knapp vier Monate habe ich unsere Trainingshalle nicht betreten. Ich wurde hier am Olympiastützpunkt bestens betreut und habe so die Muskulatur im kompletten Hüftbereich in Ruhe und kontinuierlich aufgebaut. Die Belastung wurde dann ganz langsam gesteigert.
Im März 2016 konnte ich den Schläger wieder in die Hand nehmen und war das erste Mal auf dem Court. Dort wurde dann auch Woche für Woche die Belastung und der Trainingsumfang gesteigert. Meine erste "normale" Trainingswoche habe ich im Mai mitgemacht. Dann folgte eine sehr lange Trainingsphase, bis ich im September 2016 bei den Yonex Belgian International mein Comeback geben konnte.
Vielen Dank für das Gespräch!
Jede Menge Impressionen von den 65. DM hat Fotograf Frank Kossiski online gestellt.