"Seit Jahren kooperiert der DBV mit wissenschaftlichen Institutionen wie dem Institut für Angewandte Trainingswissenschaften in Leipzig (IAT), diversen Universitäten/Hochschulen sowie den Olympiastützpunkten mit ihren Serviceangeboten. Ziel der Veranstaltung war ein inhaltlicher Austausch zu den wissenschaftlichen Themen der jüngeren Vergangenheit und entsprechenden zukünftigen Projekten sowie zur Umsetzung der Ergebnisse in der Trainingspraxis. Das ist uns gelungen", so der zuständige Bundestrainer und Wissenschaftliche Koordinator im DBV, der die Veranstaltung initiiert hatte. Eingeladen waren dazu die DBV-Bundestrainer sowie die Projektleiter der Kooperationspartner im wissenschaftlichen Bereich.
"Dass in dieser Konstellation ein Austausch erfolgte, gab es im DBV bis dato nicht. Wichtig war mir bei der Planung des Wissenschaftstags vor allem auch, dass nicht nur Wissenschaftler zusammenkommen, sondern auch Trainer - damit ein direkter Praxisbezug gegeben ist", erläuterte Hannes Käsbauer.
Dr. David Fischer stellte im Rahmen der Veranstaltung die zahlreichen Projekte des IAT vor (u. a. Trainingsdatenbank, Taktikdatenbank/Videoanalyse, Smashhärte, Speedcourt, Spieleröffnung Doppel, Olympiaauswertung zu Spielstruktur und Schlüsselszenen), Dr. Wolf Gawin (Universität Chemnitz) informierte die Anwesenden über das Projekt "Blickstrategien in verschiedenen Spielsituationen" des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISp), Prof. Dr. Hanno Felder (Olympiastützpunkt Rheinland-Pfalz/Saarland) thematisierte Kraft- und Sprungdiagnostik sowie Untersuchungen im Para-Badminton und Thorben Hülsdünker (Deutsche Sporthochschule Köln) referierte über ein Projekt zu Wahrnehmung und Reaktionsschnelligkeit.
Anschließend ergab sich eine intensive Diskussion mit den teilnehmenden Bundestrainern. Neben Hannes Käsbauer waren u. a. Detlef Poste (Chef-Bundestrainer), Matthias Hütten (Bundestrainer Jugend), Diemo Ruhnow (Leitender Bundestrainer Doppel/Mixed) und Manfred Ernst (Bundestrainer Einzel) zugegen. "Für den Erfolg im deutschen Badminton steht in allen Bereichen die Qualität im Vordergrund. Es ist wichtig, dass wir mit wissenschaftlicher Unterstützung die Trainingsqualität hochhalten bzw. noch weiter steigern. Der Wissenschaftstag war dafür die perfekte Plattform", meinte am Ende der Veranstaltung etwa Matthias Hütten.
"Der erste Wissenschaftstag hat gezeigt, dass es Sinn macht, diese Veranstaltung fortzuführen. Nur, wenn ein regelmäßiger, intensiver Austausch von Wissenschaftlern und denjenigen, die in der Praxis tätig sind, erfolgt, können wir den Badmintonsport in Deutschland bestmöglich weiterentwickeln und auf ein noch höheres Leistungsniveau bringen. Dazu ist nun der Wissenstransfer in den Nachwuchsleistungssport der Landesverbände und Vereine sowie in die Traineraus- und -fortbildung erforderlich. Das gehen wir jetzt an", so Hannes Käsbauer.