Am Mittwochabend (1. August) endete die Individual-WM 2018 in China für das deutsche Team. Das selbstgesteckte Ziel von mindestens ein bis zwei Achtelfinalteilnahmen konnte dabei nicht erreicht werden. Am nächsten dran, den Einzug in die Runde der besten 16 zu realisieren, waren das Damendoppel Isabel Herttrich/Carla Nelte, das einen Matchball beim Stand von 20:19 im dritten Satz gegen die an Nummer 13 gesetzten Malaysierinnen nicht nutzen konnten, sowie Mark Lamsfuß/Isabel Herttrich im Mixed, die ihr Spiel nach deutlich gewonnenem ersten Satz gegen die stärkste Paarung aus Indien knapp in drei Sätzen verloren.
Dabei hatte es auch viele gute Leistungen gegeben, z. B. durch Fabienne Deprez im Dameneinzel, die im ersten Spiel die amtierende Vizeeuropameisterin schlagen konnte und in der zweiten Runde nach einem respektablen Match 17-21, 10-21 gegen die Nummer zwei der Setzliste aus Japan unterlag. Johanna Goliszewski/Lara Käpplein überzeugten mit ihrem Sieg gegen das starke Damendoppel aus Hongkong, dem sie nach chancenlosem ersten Satz gegen die Nummer sieben aus Korea beim 17-21 eine gute Leistung in Satz zwei folgen ließen, ebenfalls.
Auch das dritte Damendoppel, Linda Efler/Eva Janssens, präsentierte sich - bei seiner Premiere bei einer Individual-WM - sehr ansprechend. Das am Regionalstützpunkt (RSP) Bonn-Beuel trainierende Damendoppel Lisa Kaminski/Hannah Pohl musste der besonderen Situation Tribut zollen und konnte seine Normalform leider nicht zeigen.
Kai Schäfer hielt im Herreneinzel gegen den ehemaligen Top 10-Spieler Hans-Kristian Vittinghus zwei Sätze gut mit, verlor dann nach einer Taktikänderung seines Gegners im dritten Satz aber den Faden und war letztlich ohne Siegchance.
Im Mixed spielten Peter Käsbauer/Olga Konon ein starkes Turnier, siegten in Runde eins klar gegen die Russen Alimov/Davletova und standen gegen den chinesischen Olympiasieger Zhang Nan vor dem Satzgewinn beim 23-25 im zweiten Satz. Auch Marvin Seidel/Linda Efler hatten einen sehr guten Einstieg mit einem klaren Zweisatzsieg gegen das dritte englische Mixed Lane/Pugh, waren dann aber gegen die All England Sieger von 2018, Watanabe/Higashino (JPN) auf verlorenem Posten.
Im Herrendoppel erlebte das deutsche Team ein Wechselbad der Gefühle mit enttäuschendem Ausgang: Nach einer von beiden Paarungen überzeugenden ersten Runde mit sehr guten Leistungen und deutlicheren Siegen, als von der Papierform zu erwarten war, konnte in beiden Spielen um den Einzug ins Achtelfinale nicht annähernd die Form der vorangegangenen Turniere gezeigt werden und es gab klare Niederlagen. U. a. auch im Herrendoppel hatte man sich im deutschen Lager Achtelfinalchancen ausgerechnet.
DBV-Sportdirektor Martin Kranitz: "Letztlich stehen wir mit leeren Händen da, konnten leider v. a. im Herrendoppel und in den entscheidenden Momenten im Mixed nicht die teils sehr guten Leistungen der letzten Monate bestätigen."
Chef-Bundestrainer Detlef Poste ergänzt: "Gerade im Herrendoppel waren wir von den schwankenden Leistungen bei den Spielen um den Einzug ins Achtelfinale nach den sehr guten Matches in Runde eins überrascht. Auch das Coaching im Verlauf dieser Spiele zeigte nur stellenweise Wirkung, brachte aber nicht den erhofften Umschwung. Das ist natürlich erst mal enttäuschend, aber die Analyse und erste Gespräche mit den Spielerinnen und Spielern haben schon begonnen. Ich denke, dass wir die gute Entwicklung der letzten Monate fortführen und dann auch bei den absoluten Großmaßnahmen - WM 2019 und Olympische Spiele 2020 - besser mithalten können."