Wenige Stunden nach den deutschen Spielerinnen haben bei der Europameisterschaft für Herren- und für Damennationalmannschaften auch die deutschen Spieler das Halbfinale erreicht und damit sowohl eine Medaille sicher als auch das Ticket für die Weltmeisterschaft gelöst.
Der Deutsche Badminton-Verband (DBV) qualifizierte sich dank der in Kasan verzeichneten Erfolge bereits zum neunten Mal nacheinander mit beiden Teams für die prestigeträchtigen Thomas & Uber Cup-Finals, an denen bei den Herren wie bei den Damen nur 16 Mannschaften teilnehmen dürfen.
In ihrer EM-Viertelfinalpartie setzte sich die Herrenmannschaft des DBV am Freitag mit 3:1 gegen die Tschechische Republik durch. Nachdem der deutsche Rekordmeister Marc Zwiebler (1. BC Beuel) die Spieler des DBV durch einen souveränen Zwei-Satz-Erfolg im 1. Herreneinzel mit 1:0 in Führung gebracht hatte, erhöhte der aktuelle DM-Zweite Kai Schäfer (SC Union Lüdinghausen) durch einen Drei-Satz-Sieg im 2. Herreneinzel auf 2:0. Anschließend musste zwar im 3. Herreneinzel der Deutsche Meister Max Weißkirchen (1. BC Beuel) eine knappe Niederlage in zwei Durchgängen hinnehmen, doch die nationalen Champions Jones Jansen/Josche Zurwonne (1. BC Wipperfeld/SC Union Lüdinghausen) machten durch einen Zwei-Satz-Erfolg im nachfolgenden 1. Herrendoppel den Halbfinaleinzug Deutschlands perfekt.
In der K.-o.-Runde werden im Rahmen einer Begegnung nicht unbedingt alle fünf Matches ausgetragen: Das Aufeinandertreffen endet, sobald eine Mannschaft drei Spiele gewonnen hat. Die Damen des DBV hatten zuvor ihr Viertelfinalduell mit Frankreich mit 3:0 für sich entschieden.
In der Partie um den Einzug ins EM-Finale stehen die deutschen Athletinnen am Samstag (17. Februar, 12.00 Uhr MEZ) Spanien gegenüber, das in seinem Viertelfinalspiel die Türkei mit 3:2 bezwang. Die Herren des DBV treffen in der Vorschlussrunde auf Titelverteidiger Dänemark 14.00 Uhr MEZ). Der Rekord-Champion gewann seine Viertelfinalbegegnung mit Finnland mit 3:0. Ein „kleines Finale“ gibt es bei den Titelkämpfen nicht, vielmehr erhalten beide unterlegenen Halbfinalisten die Bronzemedaille.
Deutschland - Tschechien 3-1 | Viertelfinale:
1. HE: Marc Zwiebler - Adam Mendrek 21-13, 21-17
2. HE: Kai Schäfer - Milan Ludik 21-18, 17-21, 21-15
3. HE: Max Weißkirchen - Jan Louda 19-21, 18-21
1. HD: Jones Jansen/Josche Zurwonne - Ondrej Král/Milan Ludik 21-17, 21-16
2. HD: Mark Lamsfuß/Marvin Seidel - Jakub Bitman/Jan Louda (nicht mehr gespielt)
Das Match kann auf LAOLA1.tv (Court 2) im Livestream verfolgt werden.
Die Stimmen zum Spiel:
Marc Zwiebler: "Das Spiel war ganz ok. Es war mein erstes ‚richtiges‘ Spiel bis 21 seit der Individual-WM im vergangenen August. In der Bundesliga spielen wir ja nur bis elf und in den Vorrundenspielen ging der Puls nicht so wirklich hoch.“
„Das erste Spiel ist immer wichtig und ich bin froh, dass es mit dem Sieg geklappt hat und wir mit 1:0 in Führung gegangen sind.“
Kai Schäfer: "Ich habe schon mal gegen ihn gespielt und beim letzten Mal gegen ihn verloren. Daran habe ich jedoch nicht gedacht, sondern mich auf mich konzentriert. Vom Spiel her bin ich eigentlich ganz zufrieden. Ich habe derzeit ein Problem mit meinem Aufschlag, das hat mich ein wenig runtergezogen – v. a. im zweiten Satz. Im dritten Satz habe ich wieder auf den Vorhand-Aufschlag umgestellt.“
„Ich hatte immer das Gefühl, der bessere Spieler zu sein.“
Chef-Bundestrainer Detlef Poste zum 3. HE von Max Weißkirchen: "Man hat deutlich gesehen, dass Max noch daran arbeiten muss, u. a. sein Angriffsspiel über einen längeren Zeitraum zu halten. Auch physisch muss er noch stärker werden."
Jones Jansen: "Das Spiel war eigentlich ganz gut. Wir haben zwischenzeitlich zwar zu viele einfache Fehler gemacht, aber versucht, ruhig zu bleiben.“