Fabian Roth @BadmintonPhoto (LIVE)

International

EM: Neun Chancen auf das Viertelfinale

Sein „Nach-Nachfolger“ hatte keine Chance: Bei den Individual-Europameisterschaften 2017 im dänischen Kolding (25. bis 30. April) behielt Fabian Roth (TV Refrath; Setzplatz 8) am Mittwoch in seinem Auftaktmatch – einem Spiel aus der zweiten Runde des Herreneinzelwettbewerbs – beim 21:12, 21:17 über Toma Junior Popov (Weltranglistenplatz 216) klar die Oberhand.

Von Claudia Pauli

 

Nachdem 2013 der heute 21 Jahre alte C-Kaderathlet des Deutschen Badminton-Verbandes (DBV) bei den kontinentalen Titelkämpfen der Unter-19-Jährigen die Goldmedaille im Herreneinzel gewonnen hatte und 2015 der Däne Anders Antonsen bei dem Turnier den Titel in dieser Disziplin holte, siegte dabei in diesem Jahr der Franzose. Er triumphierte bei dem Großereignis in seinem Heimatland zudem im Herrendoppel und mit dem Team.

"Er hat bei der U19-EM im Einzel, im Doppel und mit dem Team den Titel geholt, insofern hatte ich Respekt vor ihm. Ich habe aber erst einmal auf mich geschaut, denn die erste Runde kann immer ein bisschen schwer sein. Ich habe in den vergangenen Wochen gut trainiert und mich gut gefühlt. Ich bin sehr gut ins Spiel gekommen und konnte mir gleich einen guten Vorsprung erarbeiten. Dann lässt es sich immer leichter spielen. Ich bin jetzt erst einmal froh, dass ich durch bin", meinte Fabian Roth nach seiner erfolgreichen EM-Premiere erleichtert.

Der amtierende Deutsche Meister gehört wie Kai Schäfer (1. BC Düren), Fabienne Deprez (BV Gifhorn), Luise Heim (1. BC Beuel), Yvonne Li (SC Union Lüdinghausen), Jones Ralfy Jansen (1. BC Wipperfeld) und Marvin Seidel (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim) in diesem Jahr erstmals bei den Individual-Europameisterschaften dem Teilnehmerfeld an.

Gegner des in Kolding an Nummer acht gesetzten Weltranglisten-41. Fabian Roth im Achtelfinale ist der Norweger Marius Myhre (Weltranglistenplatz 142). Die Spieler bestreiten anlässlich der EM erstmals einen Wettkampf.

In die Runde der besten 16 schafften es aus deutscher Sicht am Mittwoch zudem Marc Zwiebler (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim; Setzplatz 3) im Herreneinzel, Fabienne Deprez und Luise Heim im Dameneinzel, Jones Ralfy Jansen/Josche Zurwonne (1. BC Wipperfeld/SC Union Lüdinghausen; Setzplatz 7), Raphael Beck/Peter Käsbauer (1. BC Beuel/1. BC Saarbrücken-Bischmisheim) und Mark Lamsfuß/Marvin Seidel (1. BC Wipperfeld/1. BC Saarbrücken-Bischmisheim) im Herrendoppel sowie Isabel Herttrich/Carla Nelte (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim/TV Refrath) im Damendoppel. Damit werden am Donnerstag (27. April 2017) insgesamt neun Achtelfinalspiele mit deutscher Beteiligung ausgetragen: Das Mixed Mark Lamsfuß/Isabel Herttrich (1. BC Wipperfeld/1. BC Saarbrücken-Bischmisheim) hatte bereits am Dienstag den Einzug in diese Runde perfekt gemacht. Ausgeschieden sind hingegen am zweiten Veranstaltungstag Yvonne Li im Dameneinzel und Johanna Goliszewski/Lara Käpplein (beide 1. BV Mülheim) im Damendoppel.

Herreneinzel: Marc Zwiebler mit klarem Auftaktsieg

Der deutsche Rekordmeister Marc Zwiebler gewann sein Auftaktmatch - ein Spiel aus der zweiten Runde des Herreneinzelwettbewerbs - gegen Toby Penty aus England (Weltranglistenplatz 73) souverän mit 21:10, 21:15. "Es gibt leichtere Auslosungen für die erste Runde. Toby Penty ist ein sehr großer und dadurch auch sehr gefährlicher Spieler. Das ist in der ersten Runde meistens sehr unangenehm. Er hatte zudem gestern schon ein gutes Spiel. Ich bin froh, dass zumindest halbwegs alles nach Plan gelaufen ist", so der 33 Jahre alte Europameister von 2012 unmittelbar nach der Partie. Der Weltranglisten-16. des DBV trifft nun auf den Litauer Kestutis Navickas (Weltranglistenplatz 920), gegen den er bis dato einzig im Jahr 2012 im Rahmen eines internationalen Turniers aufschlug. Damals musste der Osteuropäer im zweiten Satz aufgeben.

Dameneinzel: Luise Heim spielt gegen die Bezwingerin von Yvonne Li

Die Deutsche Meisterin Luise Heim hatte beim 21:12, 21:11 in ihrem Auftaktmatch gegen Rachael Darragh (Irland) - einem Spiel aus der zweiten Runde des Dameneinzelwettbewerbs - noch weniger Mühe, dieses siegreich zu gestalten. "Ich wusste, dass ich Favoritin bin, aber bei einer EM ist man doch aufgeregt. Ich habe in der vergangenen Woche die Dutch International gespielt und bin sehr froh, dass ich das gemacht habe. In der vergangenen Woche war ich sehr aufgeregt, weil ich vorher zwei Wochen viel trainiert und Sachen ausprobiert habe. Da weiß man nicht so recht, wie es klappt", so die 21-Jährige nach dem Sieg über die Weltranglisten-161.

Im Achtelfinale muss sich Luise Heim (Weltranglistenplatz 80) mit der an Position fünf notierten Lokalmatadorin Mette Poulsen auseinandersetzen. Die dänische Weltranglisten-36. bezwang in Runde zwei die DM-Dritte Yvonne Li mit 21:12, 15:21, 25:23. "Das war kein gutes Spiel", meinte die 18-Jährige nach der Niederlage selbstkritisch. "Ich hatte durchaus erwartet, dass es eng werden könnte. Ich habe das erste Spiel gegen sie gewonnen und die anderen beiden knapp gegen sie verloren. Jetzt war es wieder so knapp, das ist sehr frustrierend", sagte die Bronzemedaillengewinnerin bei der U19-EM 2017 enttäuscht. Luise Heim könnte in Kolding - im insgesamt fünften Vergleich mit Mette Poulsen - den ersten Sieg gegen die Dänin einfahren.

Die Deutsche Vizemeisterin Fabienne Deprez verzeichnete in der zweiten Runde des Dameneinzelwettbewerbs beim 21:13, 21:14 über Natalia Perminova im insgesamt vierten Aufeinandertreffen mit der derzeitigen Weltranglisten-49. aus Russland den dritten Sieg. "Am Anfang bin ich richtig gut reingekommen Ich habe alles getroffen, sie hat nichts getroffen. Die zweite Hälfte des ersten Satzes war ausgeglichen. Im zweiten Satz wusste ich, dass ich Gas geben muss, da sie ihre Taktik umgestellt hatte. In der ersten Hälfte hat sie ganz gut mitgehalten, aber der Knackpunkt für sie war letztlich mein hoher Treffpunkt, durch den ich viele Netzroller spielen konnte", zog die Weltranglisten-48. ein Fazit. In der Runde der besten 16 Damen muss sich Fabienne Deprez mit der an Nummer sieben gesetzten Vize-Europameisterin von 2016, Kirsty Gilmour (Schottland), messen. Die Begegnung bedeutet eine Neuauflage des Endspiels bei den Austrian Open Ende Februar dieses Jahres in Wien, welches Fabienne Deprez in zwei Sätzen verlor. Alles in allem stehen für Kirsty Gilmour (Weltranglistenplatz 44) drei Siege in drei Vergleichen mit der B-Kaderathletin des DBV zu Buche.

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