Im Finale am Sonntag (16. Februar, 10.00 Uhr) trifft Deutschland auf das an Position eins notierte Team aus Dänemark, das seine Vorschlussrundenbegegnung mit EM-Gastgeber Frankreich (Setzplatz 3) ebenfalls mit 3:1 für sich entschied. Damit kommt es in der Arena Stade Couvert de Liévin zur Neuauflage des EM-Endspiels von 2018: Im russischen Kasan gelang den Nordeuropäerinnen seinerzeit ein 3:1-Sieg über Deutschland.
Bei den diesjährigen Titelkämpfen musste sich zu Beginn der Halbfinalbegegnung mit Schottland die zweimalige Deutsche Meisterin Yvonne Li (SC Union Lüdinghausen) im 1. Dameneinzel der 26- jährigen Kirsty Gilmour mit 21:19, 19:21, 15:21 geschlagen geben.
Im anschließenden 2. Dameneinzel ließ die amtierende Deutsche Vizemeisterin Fabienne Deprez (Club de Badminton d'Aulnay-sous-Bois/Frankreich) Rachel Sugden, die in der 1. Badminton-Bundesliga für den 1. BV Mülheim aufschlägt, keine Chance: Die 28-Jährige (Weltranglistenplatz 64) besiegte in ihrem 50. Länderspiel im Erwachsenenbereich ihre zehn Jahre jüngere Kontrahentin (Weltranglistenplatz 379) mit 21:13, 21:8 und glich damit in der Partie zwischen Deutschland und Schottland zum 1:1-Zwischenstand aus. „Die Mädels hinter dem Feld geben alles, das hat mich zusätzlich beflügelt“, dankte Fabienne Deprez ihren Teamkolleginnen für deren Unterstützung. Auch Fabienne Deprez und Rachel Sugden standen sich anlässlich der Titelkämpfe in Liévin erstmalig in einem Wettkampf gegenüber.
Den Einzug ins Endspiel machten im anschließenden 1. Damendoppel die Routiniers Linda Efler/Isabel Herttrich (SC Union Lüdinghausen/1. BC Saarbrücken-Bischmisheim) perfekt: Die Weltranglisten-33. des DBV setzten sich mit 21:19, 21:14 gegen Eleanor O'Donnell/Ciara Torrance (Weltranglistenplatz 161) durch. Auch dieses Aufeinandertreffen bedeutete eine Premiere bei einem Turnier. Ciara Torrance ist in der 1. Badminton-Bundesliga die Mannschaftskollegin von Linda Efler – und entsprechend auch von Yvonne Li – beim SC Union Lüdinghausen.
Deutschland - Schottland | Halbfinale der Damen: 3-1
1. DE: Yvonne Li - Kirsty Gilmour 21-19, 19-21, 15-21
2. DE: Fabienne Deprez - Rachel Sugden 21-13, 21-8
3. DE: Ann-Kathrin Spöri - Julie Macpherson 19-21, 21-17, 21-9
1. DD: Linda Efler/Isabel Herttrich - Eleanor O'Donnell/Ciara Torrance 21-19, 21-14
2. DD: Lara Käpplein/Kilasu Ostermeyer - Kirsty Gilmour/Julie Macpherson (nicht mehr gespielt)
Die andere Halbfinalpartie bestreiten der topgesetzte Titelverteidiger Dänemark und das an Position drei notierte Team von EM-Gastgeber Frankreich.
Stimmen zum Spiel:
Yvonne Li: "Im zweiten Satz habe ich 8:4 geführt, dann ist sie zurückgekommen und ich bin weggebrochen. Das ist bitter. Das wäre ein wichtiger Punkt gewesen. Es tut mir leid für das Team, dass ich das Spiel nicht geholt habe."
Fabienne Deprez: "Jetzt habe ich den Turbo eingelegt. Die Mädels hinter dem Feld geben alles, das hat mich zusätzlich beflügelt."
Ann-Kathrin Spöri: "Am Anfang war ich ein bisschen nervös. Ich wollte zu viel – zu viel zeigen, ich kann das. Nachher wurde ich ruhiger. Ich habe immer Vertrauen in meine Beine. Wenn die Schläge nicht funktionieren, weiß ich: Die Beine gehen immer. Im dritten Satz kamen dann auch noch die Schläge dazu. Ich bin super-happy, dass ich dem Team helfen konnte – meine Aufgabe sozusagen erfüllt habe.“
DBV-Sportdirektor Martin Kranitz: "Das war erneut eine Top-Vorstellung! Unsere Spielerinnen waren taktisch sehr gut eingestellt – großes Lob an das Trainerteam!"
Im Internet unter www.badmintoneurope.tv werden Livestreams von sämtlichen Spielen gezeigt.