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International

Deutscher Erfolg bei EM der Gehörlosen

Die diesjährige Europameisterschaft der Gehörlosen fand in der Slowakei (Trencin) statt. Erstmalig seit nun 32 Jahren gab es neben dem Wettkampf O19 auch eine Europameisterschaft der Jugend. Dabei wurde Deutschland von Finja Rosendahl aus Mülheim an der Ruhr vertreten.

Von Julian Lohau

 

Durch die Premiere der Jugendeuropameisterschaft war die Konkurrenz im Vorfeld sehr schwer einzuschätzen und man wollte von Spiel zu Spiel sehen, wie die Chancen zum Erreichen eines Treppchenplatzes stehen. Dabei musste die erst 14-Jährige sich auch mit Spielern messen, die bereits älter waren, da der Wettkampf bis U19 stattfand.

Finja erwischte in der Auslosung ein verhältnismäßig schweres Los. Das erste Spiel bestritt sie gegen die einzige spanische Vertreterin, welches Finja in zwei Sätzen gewinnen konnte. Die erste Aufregung war genommen und Finja spielte alle Spiele von Anfang bis Ende konzentriert, laufstark und mit großem Kampfgeist. So sicherte sie sich den Gruppensieg gegen eine türkische Gegnerin und die Russin Matviva. Der Sieg gegen die russische Konkurrenz war dabei besonders erfreulich, da die Russen bei der EM der Erwachsenen das Maß aller Dinge waren.

Goldmedaille für Finja Rosendahl

Finja spielte anschließend im Hauptfeld gegen eine weitere türkische Spielerin, gegen die sie in zwei Sätzen den Sieg holen konnte. Nun stand sie bereits im Viertelfinale und die Medaille war zum Greifen nahe. Gegen die Russin Ismagilova gelang ein weiterer souveräner Sieg, so dass sie nun im Halbfinale stand. Die Bronzemedaille war gesichert! Nun wollte sie aber mehr, Finja spielte im Halbfinale gegen die Ukrainerin Chernomorova stark auf und konnte auch hier siegen. Im Finale wartete erneut Matviva aus Russland, die sie bereits in der Gruppe bezwingen konnte. Beflügelt von der bisher sehr guten Leistung, spielte Finja auch im Finale ein ganz starkes Match und ließ ihrer Gegnerin keine Chance. Bei der ersten Jugendeuropameisterschaft konnte sie das Edelmetall nach Deutschland holen.

Danach begann die Europameisterschaft der Erwachsenen. Auch hier ging Finja Rosendahl im Einzel und im Mixed mit Routinier Oliver Witte, der ebenfalls in der Einzelkonkurrenz antrat, an den Start. Dabei konnte Finja in ihrem ersten Spiel ihre Siegesserie fortsetzen. Im zweiten Spiel musste sie allerdings gegen die topgesetzte Katrin Neudolt ihre erste Niederlage einstecken. Oliver Witte hingegen konnte beide Gruppenspiele, darunter den Jugendeuropameister im Herreneinzel aus der Ukraine, souverän gewinnen. Auch zusammen im Mixed konnten Oliver und Finja alle Gruppenspiele souverän gewinnen. Man stand nun in allen drei Disziplin in den K.O. Runden. Hier konnte Finja zwei weitere Siege einfahren und stand damit im Viertelfinale. Sie musste nun gegen die an vier gesetzte Tiurina antreten. Finja spielte eine starke Partie und spielte ihr bestes Badminton, musste sich aber der zu starken Russin geschlagen geben.

Drei Viertelfinalteilnahmen bei den Erwachsenen

Oliver hingegen hatte durch seinen Setzplatz kein Vorrundenspiel und musste im Achtelfinale gegen die Nummer eins der Ukraine, Taras Nehar, antreten. Zu Beginn der Partie fand Oliver nicht ins Match und musste so Satz eins abgeben. Doch im zweiten Satz kämpfte er sich zurück ins Match, gewann diesen 28-26 in der Verlängerung und machte dann im Entscheidungssatz kurzen Prozess. Anschließend musste Oliver im Viertelfinale gegen den späteren Europameister aus Russland, Shokhzod Gulomzoda, antreten. Gerade im ersten Satz lieferte Oliver eine starke Gegenwehr und machte es dem Russen richtig schwer, konnte den Satz aber leider nicht für sich entscheiden. Im zweiten Satz konnte Oliver das Niveau dann nicht halten und verloren diesen deutlicher, dennoch ein starkes Spiel und gutes Ergebnis. Gemeinsam im Mixed ging es im Achtfinale gegen die eingespielte Paarung aus England, Caswell/Allen.

Oliver und Finja konnte an ihre Leistungen aus den Einzeln und den Vorrundenspielen im Mixed anknüpfen und das Spiel für sich entscheiden. So gelang auch hier eine Viertelfinalteilnahme, die man gegen die an vier gesetzten Russen Rumyantsev/Khakimova bestritt. Wie auch in den Viertelfinalteilnahmen zuvor spielten Oliver und Finja eine gute Partie und konnten den Russen des Öfteren Schwierigkeiten machen. Dennoch musste man sich am Ende geschlagen geben, da die Russen in ihrer Qualität zu konstant waren.

Nach einem sehr erfolgreichen Turnier machte man sich mit einer Goldmedaille und drei Viertelfinalteilnahmen auf den wohlverdienten Heimweg.

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