Neu beim Titelverteidiger 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim: Daniel Nikolov (Foto: Mark Phelan)

Bundesliga

BL: Neuzugang für Meister Bischmisheim

1. BC Saarbrücken-Bischmisheim präsentiert mit dem 20-Jährigen vom letztjährigen Ligarivalen SV Fun-Ball Dortelweil den nächsten Neuzugang nach Stine Küspert.

Von DAVID BENEDYCZUK

 


Nach zwei Jahren beim Schweizer Nationalligisten BC La Chaux-de-Fonds wagte Daniel Nikolov zu Beginn der vergangenen Spielzeit den Schritt in die Badminton-Bundesliga. Der junge Bulgare entschied sich damals, für den SV Fun-Ball Dortelweil zum Schläger zu greifen. Zwar konnte der 20-Jährige den jüngsten Abstieg der Hessen letztlich nicht verhindern, dennoch wusste Nikolov in seiner ersten Saison im deutschen Oberhaus gleich mit starken Leistungen zu überzeugen – und hat sich nun entschieden, künftig für den amtierenden deutschen Mannschaftsmeister 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim das Racket zu schwingen. Nach dem letzten Einsatz für seinen vorherigen Club hatte BCB-Jugendkoordinator Alen Roj Kontakt zum Bulgaren aufgenommen, der in der Vorsaison für Dortelweil in Einzel und Doppel insgesamt 31 Partien bestritt und dabei 16 Mal als Sieger den Court verließ. Vor allem solo konnte sich Nikolovs Bilanz mit einer Ausbeute von 12:4 Siegen sehen lassen. „Nachdem Alen Roj mich kontaktiert hat, hatten wir ein sehr gutes Gespräch“, erzählt er: „Mir gefällt es in Deutschland sehr gut, daher wollte ich gerne weiter hier spielen – einerseits, um das Land noch besser kennenzulernen und viele weitere nette Menschen wie bereits zuletzt zu treffen. Das war ein wichtiger Grund, warum ich Bischmisheim zugesagt habe. Hinzu kommt, dass es sich dabei ja auch nicht um irgendeinen Verein handelt, sondern um einen der Besten überhaupt – wer möchte denn nicht zu einem solch erfolgreichen Team dazugehören?“, erklärt der Neuzugang, der seinen Lebensmittelpunkt weiterhin in der bulgarischen Hauptstadt Sofia haben wird.

In seiner Heimat absolviert der 1,73 Meter große Nikolov täglich zwei Trainingseinheiten, das Ganze an sechs Tagen die Woche. Um seine Deutschkenntnisse weiter zu verbessern, will er sich in seiner Heimat um einen Platz an einer auch deutschsprachigen Universität bemühen. Ursprünglich stammt Nikolov aus dem im Süden Bulgariens gelegenen Chaskowo. Dort begann er im Alter von sieben Jahren mit dem Badminton-Sport: „Durch meinen Sportlehrer an meiner Schule bin ich darauf aufmerksam geworden – Badminton hat mir auf Anhieb sehr gefallen“, blickt Nikolov auf die sportlichen Anfänge. Mit elf Jahren erfolgte der Wechsel an die Sportschule, wo sein Talent dann in erhöhtem Maße gefördert wurde. „Das war ein wichtiger Schritt für mich. Ich bekam so mehr Unterstützung und auch zusehends mehr Anerkennung. Die Bedingungen wurden dadurch für mich deutlich besser, ich hatte bessere Trainer, bekam bessere Ausrüstung. Dazu die Einsätze und Erfahrungen bei Turnieren“, erläutert Nikolov und sagt im Blick zurück: „Es war kein leichter Weg, den ich gehen musste, um dahin zu kommen, wo ich heute bin. Das war mit viel harter Arbeit verbunden.“

Harte Arbeit hat sich der Rechtshänder, der sich in Einzel wie Doppel gleichermaßen wohl fühlt, auch in Zukunft ganz oben auf die Fahne geschrieben – schließlich hat er in Sachen Badminton noch einiges vor: „Mein persönlich größtes Ziel ist es, die Qualifikation für die Olympischen Spiele zu schaffen“, bekräftigt Nikolov. Seine bisher größten Erfolge verbuchte er mit dem Gewinn der Einzelkonkurrenz beim Croatian International Open 2018 sowie den drei Siegen im Doppel beim Hellas International im griechischen Sidirokastro, wo er bei dem zur Future Series zählenden Turnier von 2016 bis 2018 jeweils mit seinem internationalen Doppelpartner Ivan Rusev triumphieren konnte. In diesem Jahr steht unter anderem Rang zwei in der Doppelkonkurrenz beim Slovak Open (wiederum mit Landsmann Rusev) zu Buche. „Einen richtig großen Erfolg, auf den ich wirklich stolz sein kann, habe ich bisher noch nicht erreicht. Aber das kommt hoffentlich noch – und ohnehin ist es am allerwichtigsten für mich, dass ich Spaß an meinem Sport habe und es genießen kann, auf dem Court zu stehen“, verrät Nikolov.

Den Spaß am Badminton will er sich natürlich in seinen künftigen Einsätzen für den 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim voll und ganz bewahren. Für ihn ist mit dem Wechsel aber auch ein wichtiger Schritt hin zu seinen sportlichen Zielen verbunden, wie er selbst unterstreicht: „Das wird sicherlich eine große Rolle in Bezug auf meine weitere sportliche Entwicklung spielen: Beim BCB spiele ich mit richtig guten Spielern zusammen, von denen ich garantiert eine ganze Menge lernen kann, um mein Spiel weiter zu verbessern. Zudem treffe ich dort auch auf sehr erfahrene Spieler, von denen ich auch über das Spielerische hinaus sicher sehr viel für mich mitnehmen kann“, so Nikolov.

Abseits des Badminton-Sports widmet sich Nikolov unter anderem gerne dem Zocken von Videospielen: „Darin bin ich wirklich ziemlich gut“, sagt er mit einem breiten Grinsen im Gesicht: „Außerdem verbringe ich gerne Zeit mit Freunden, gehe gerne in Restaurants und mag es sehr, neue Gerichte zu probieren. Besonders Süßigkeiten haben es mir angetan“, verrät Nikolov, der darüber hinaus noch eine weitere Leidenschaft pflegt: „Ich wandere sehr gerne, ganz besonders liebe ich die Berge.“ Was das angeht, sieht es im Saarland zwar recht mau aus. Doch dafür will er hier die Gelegenheit nutzen, um mit dem Team des BCB wie in den beiden Vorsaisons erneut den Bundesliga-Gipfel zu erklimmen. Und wenn das gelingt, wird es sich der bulgarische Neuzugang umso mehr nicht nehmen lassen, einer weiteren seiner Lieblingsbeschäftigungen ausgiebig nachzukommen: „Ich bin ein richtiger Party-Löwe. Wenn für mich mal keine Turniere oder Spiele anstehen, nutze ich jede Gelegenheit, um auszugehen, zu feiern und ganz viel zu tanzen“, erzählt Nikolov – dem daran angelehnt nur zu wünschen ist, dass er künftig dann jede Menge Freudentänze im Dress des BCB wird hinlegen können. dbe

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1. BC Sbr.-Bischmisheim

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