Neben Diana Stolz, Hessische Ministerin für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege, war der Hessische Ministerpräsident a. D., Volker Bouffier, bei der Jubiläumsausgabe der Gesprächsreihe zu Gast. Auf einem Podium diskutierten zwei Athletinnen, ein Wissenschaftler und ein Journalist. Bei der Verleihung des Fair Play Preises 2023 wurde es emotional, obwohl beide Preisträger nicht zugegen waren.
Demokratiestärkung aus olympischer und paralympischer Perspektive
Unter diesem Motto hieß die DOA-Vorsitzende, Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, das Publikum willkommen und hob den hochaktuellen Schwerpunkt des Abends hervor: „Wir wollen der Frage nachgehen, ob und wie der olympische und paralympische Sport, ja der Sport insgesamt, zu einer Stärkung der Demokratie beitragen kann.“
Erste Antworten lieferte Diana Stolz. Hessens Sportministerin würdigte die Biebricher Schlossgespräche als wichtigen Impulsgeber für Fragen der Olympischen Erziehung und der Integrität des Sports. „Das Vermitteln von Werten und Haltung gehört zu den Wesensmerkmalen des Sports. Sport bringt Menschen zusammen und im Miteinander verschwinden Grenzen und Vorbehalte“, betonte sie. Stolz rief dazu auf, gemeinsam für dieses Miteinander, für Demokratie und ihre Werte einzustehen: „Im Sportverein, in der Familie, am Arbeitsplatz – wir können alle gemeinsam etwas dafür tun, dass wir mit Respekt handeln. Dass wir dem Fair Play den Rücken stärken.“
Mit dem Fair Play Preis des Deutschen Sports werden jedes Jahr Sportler*innen oder Initiativen ausgezeichnet, die in besonderem Maße Respekt, Freundschaft oder Solidarität auf und neben dem Platz vorleben. Stifter sind der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und der Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS). Für das Jahr 2023 wird der deutsche Handballnationaltorwart Andreas Wolff in der Kategorie „Sport“ geehrt, der „Sonderpreis“ geht an Para Leichtathlet Johannes Floors.
Belobigung für Badminton-Talent
Dank „Fair Play en masse“ hatten die Stifter für 2023 zahlreiche Nominierungen erreicht. Um den vielen aussichtsreichen Einsendungen Rechnung zu tragen, verkündete die Jury zwei Belobigungen: In der Kategorie „Sport“ wird Badmintonspielerin Aurelia Wulandoko gewürdigt. Sie hatte im Mixed-Finale der Deutschen U17-Meisterschaft eine Fehlentscheidung zu ihren Gunsten überstimmt, was zum Verlust des zweiten Satzes und wenig später zu ihrer Niederlage geführt hatte. In der Kategorie „Sonderpreis“ wird Fußballprofi Willi Orban hervorgehoben, der für eine Stammzellenspende auf das Bundesligaspiel gegen Union Berlin verzichtet hatte.