Jörg Albrecht (r.) stellte das Projekt in Leipzig einem breiten Fachpublikum vor (Foto: Claudia Pauli).

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„BadIN!“-Spieltage beim DOSB-Fachforum vorgestellt

Eine gute Gelegenheit bot sich Jörg Albrecht, der beim Deutschen Badminton-Verband (DBV) als Event-Inklusionsmanager im Sport tätig ist, kürzlich, um sein Projekt einem breiten Fachpublikum vorzustellen: Beim „Fachforum Diversity“, welches der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) vom 12. bis zum 14. September 2024 in Leipzig durchführte, erläuterte er den Anwesenden u. a. das Konzept der unter dem Motto „BadIN! – Badminton INKLUSIV!“ stehenden Para Badminton-Spieltage, er gab einen Ausblick auf weitere Veranstaltungen und beantwortete Fragen der Teilnehmenden.

Von Claudia Pauli

 

Mehrere hundert Interessierte aus ganz Deutschland nahmen an dem Fachforum des DOSB teil, welches u. a. Workshops, Diskussionsrunden, Ideenwerkstätten, Sitzungen und Gallery Walks in den Bereichen Diversity, Integration, Inklusion sowie Frauen, Vielfalt und Geschlechtergleichstellung umfasste.

Zwei „BadIN!“-Spieltage wurden von Jörg Albrecht bereits erfolgreich umgesetzt: Am 16. März 2024 veranstaltete der DBV gemeinsam mit dem Behinderten- und Rehabilitationssportverband Nordrhein-Westfalen (BRSNW) in Mülheim an der Ruhr einen Spieltag, der sich an Kleinwüchsige richtete. Als Ausrichter fungierte der 1. BV Mülheim. Nur wenige Wochen später, am 5. Mai 2024, trugen in Hannover Kleinwüchsige sowie Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer einen weiteren Spieltag aus. Diese Veranstaltung wurde vom VfL Grasdorf organisiert und durchgeführt. Bei dem Spieltag in Niedersachsen befanden sich unter den Spielerinnen und Spielern, die in den Rollstuhl-Klassen antraten, auch einige „Fußgänger“: Sie bekamen für das Turnier Sportrollstühle zur Verfügung gestellt, was für alle Beteiligten vielfältige neue Erfahrungen bedeutete.

Grundsätzlich versucht Jörg Albrecht stets, die Spieltage durch spezielle Highlights noch attraktiver zu machen: So wirkte etwa schon der Chef-Bundestrainer Para Badminton des DBV, Christopher Skrzeba, in der Turnierleitung mit, die ehemalige Badmintonnationalspielerin Johanna Käpplein, die nun schon seit geraumer Zeit als Bundestrainerin am Deutschen Badminton-Zentrum (DBZ) in Mülheim an der Ruhr tätig ist, Lara Käpplein, die ebenfalls über viele Jahre der deutschen Badmintonnationalmannschaft angehörte, sowie zahlreiche Nachwuchstalente des DBV absolvierten in derselben Halle eine Trainingseinheit, während der „BadIN!“-Spieltag lief, Johanna Käpplein und Lara Käpplein standen anschließend für Fotos und Gespräche zur Verfügung und die „Spieler des Jahres“ 2023 im Bereich Para Badminton wurden ausgezeichnet.

Die Spieltage werden jeweils im Rahmen des Projekts „Event-Inklusionsmanager*in im Sport" (EVI-Projekt) des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) umgesetzt, in welchem der DBV und der BRSNW kooperieren. Das EVI-Projekt wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales aus Mitteln des Ausgleichsfonds gefördert.

In den verbleibenden Monaten des Jahres 2024 möchte Jörg Albrecht möglichst noch zwei weitere „BadIN!“-Spieltage austragen. Für 2025 ist dann eine Para Badminton-Veranstaltung in noch größerem Rahmen vorgesehen. Gleichzeitig ist der Event-Inklusionsmanager im Sport bestrebt, die Sportarten Para Badminton und Badminton bei möglichst vielen anderen Anlässen zu präsentieren, z. B. in Form von Showkämpfen. So sollen etwa das Internationale Deutsche Turnfest, welches im Mai/Juni 2025 in Leipzig stattfindet, und die Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games, die im Juli nächsten Jahres an verschiedenen Orten in Nordrhein-Westfalen sowie in Berlin durchgeführt werden, genutzt werden, um die Sportarten gegenüber einer noch breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen.

Grundsätzlich geht es darum, Behinderte und Nichtbehinderte gemeinsam für das Sporttreiben zu begeistern und sie zum Einstieg in den Breitensport zu motivieren. Parallel besteht für Trainerinnen und Trainer die Gelegenheit, Anregungen für die Umsetzung des Parasports bei sich vor Ort zu erhalten. „Wichtig ist aus meiner Sicht, dass die Vereine gezielt auf Behinderte zugehen und diese auf die Möglichkeiten, die der Parasport bietet, ansprechen. Dabei spielen z. B. auch Behindertenwerkstätten und Selbsthilfegruppen vor Ort eine bedeutende Rolle“, so Jörg Albrecht. Für Fragen rund um das EVI-Projekt steht der Mitarbeiter des DBV telefonisch unter 0208 / 30 82 7-11 und per E-Mail an joerg.albrecht(at)badminton.de als Ansprechpartner zur Verfügung.

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