Der letzte Bundesliga-Auftritt des Jahres wurde am vergangenen Sonntag zum neuerlichen Beweis der Stärke des amtierenden Meisters und Tabellenführers: Das Team des 1.BC Saarbrücken-Bischmisheim behielt im Gipfeltreffen des deutschen Oberhauses bei Vizemeister TV Refrath letztlich klar die Oberhand und brachte mit einem 5:2-Erfolg beim Tabellenzweiten ein insgesamt erfolgreiches Spieljahr 2019 gebührend zu Ende. Durch den zehnten Saisonsieg im elften Spiel gelang den BCB-Assen nicht nur die erfolgreiche Revanche für die bis dato einzige Saisonniederlage beim 3:4 im Hinspiel vor Heimkulisse. Die Saarländer liegen nun mit 25 Punkten außerdem mehr denn je auf Kurs zur direkten Final-Four-Qualifikation. „Es ist insgesamt super für uns gelaufen – und ja, eigentlich war es für uns ein perfektes Wochenende“, sagte Fabian Roth, nachdem seine Bischmisheimer ihr Polster in der Tabelle weiter ausgebaut hatten. Vor den verbleibenden sieben Partien der Bundesliga-Hauptrunde ist der Vorsprung auf den 1.BC Wipperfeld auf Platz drei, der nicht mehr direkt zum Titel-Endturnier führt, auf bereits acht Zähler angewachsen. Dank des Siegs im Gipfeltreffen beträgt auch der Vorteil gegenüber Verfolger Refrath nun schon satte fünf Punkte.
Fabian Roth konnte an diesem für ihn sehr speziellen Wochenende kräftig dazu beitragen, dass dem BCB das Ticket fürs Final Four im neuen Jahr kaum noch zu nehmen sein dürfte. Der 24-Jährige meldete sich nach seiner unglaublichen Verletzungsodyssee in den letzten zwei Jahren mit Rückenbeschwerden, Knieverletzung und anderen gesundheitlichen Rückschlägen erfolgreich mit zwei Einzelsiegen zurück. Am Samstagabend beim 5:2-Sieg im Heimspiel gegen den 1.BV Mülheim bezwang Roth seinen ukrainischen Kontrahenten Dmytro Zavadsky 11:6, 14:12 und 11:5. Jeweils zwei Punkte steuerten Isabel Herttrich und Peter Käsbauer zum neunten Bischmisheimer Saisonsieg bei: Herttrich gewann im Damendoppel an der Seite von Stine Küspert 12:10, 11:7, 11:4 gegen Rachel Sugden und Lara Käpplein. Käsbauer hatte im ersten Herrendoppel mit Partner Ruben Jille ebenfalls in drei Sätzen gegen Alexander Dunn und Callum Hemming die Nase vorne – 11:9, 13:11, 11:8. Später setzten sich Herttrich/Käsbauer im Mixed ähnlich klar mit 11:6, 11:8 und 15:14 gegen die Mülheimer Paarung um Käpplein und Konstantin Abramov durch. Als Bank erwies sich einmal mehr auch Daniel Nikolov – zumindest im Einzel, denn dort holte er mit dem 11:8, 11:6, 11:8 über Dunn seinen zehnten Sieg im zehnten Spiel. Im Doppel musste sich der Bulgare zusammen mit Johannes Schöttler derweil mit der ersten Niederlage seit Anfang Oktober anfreunden: 6:11, 8:11, 13:11, 8:11 gegen Zavadsky/Abramov. Zudem unterlag Küspert der jungen Schottin Sugden nach hartem Kampf in fünf Durchgängen.
Im Gipfeltreffen beim TV Refrath musste der amtierende Meister erwartungsgemäß etwas mehr um den Erfolg kämpfen: So gingen immerhin drei der sieben Duelle über die volle Distanz. Das galt auch für den zweiten Auftritt von Fabian Roth, für den die Reise nach Bergisch-Gladbach zudem die Rückkehr zu seinem vorherigen Verein war. Der Deutsche Meister von 2017 gewann gegen Lars Schänzler nach 1:2-Satzrückstand mit 7:11, 11:7, 9:11, 11:5 und 11:7. „Es hat sich einfach nur super angefühlt, endlich wieder zu spielen. Ich habe mir ja viel Zeit gelassen – umso schöner, dass ich direkt auch wieder erfolgreich sein konnte“, blickte Roth auf sein Comeback nach fast zwei Jahren. Seit seinem Wechsel aus Refrath hatte er nur ein einziges Spiel für den BCB absolvieren können – im neuen Jahr sollen dann noch viele weitere Einsätze folgen: „Es ist geplant, dass ich in den meisten Partien zum Einsatz komme. Der Wettkampf ist halt nochmal was anderes als Training, daher ist es mein Ziel, jetzt Schritt für Schritt die nötige Spielpraxis zu sammeln“, erläuterte Roth. Konkrete Turnierteilnahmen seien derweil noch nicht geplant – zunächst einmal ist er über eines froh: „Das Wichtigste ist, dass ich endlich schmerzfrei bin.“ Es ist ihm wahrlich zu wünschen, dass das so bleibt.
Ebenfalls fünf Sätze brauchte in Refrath das Herrendoppel Jille und Käsbauer, um gegen Jan Colin Völker und Raphael Beck beim 10:12, 11:8, 11:7, 14:15 und 11:8 einen weiteren Punkt für den saarländischen Spitzenreiter einzufahren. Später benötigte auch Nikolov beim 8:11, 11:13, 11:6, 11:5, 11:8 gegen Christopher Klauer Comeback-Qualitäten und fünf Durchgänge. Eine ganz enge Kiste war zudem der Erfolg des Bulgaren im zweiten Herrendoppel an der Seite von Schöttler: Beide bezwangen Refraths Max Schwenger und Schänzler 10:12, 11:8 und zwei Mal auf den letzten Punkt mit 15:14. Deutlich klarer behauptete sich das Bischmisheimer Mixed um Herttrich und Jille, die Carla Nyenhuis (ehemals Nelte) und Völker mit 11:8, 13:11 und 11:8 besiegten. Die einzigen Niederlagen gab es im Damendoppel und -einzel. Am wichtigen Gesamtsieg änderte sich für den BCB dadurch nichts: „Es sieht jetzt wirklich gut für uns aus mit der direkten Halbfinal-Qualifikation – ich mache mir da aktuell keine großen Sorgen, dass wir dahingehend nochmal in Gefahr geraten“, blickt Fabian Roth voraus. Die nächsten Partien lassen für den 1.BC Saarbrücken-Bischmisheim gar nicht lange auf sich warten: Bereits am Samstag, den 4. Januar geht es zuhause gegen den Ligadritten Wipperfeld (18 Uhr) – doch vorher heißt es jetzt erst einmal: Frohe Weihnachten!