Lange rangierten die Badminton-Erstligacracks von Blau-Weiß Wittorf auf dem letzten Tabellenplatz zehn, doch waren dabei immer in Reichweite zum möglichweise rettenden Relegationsrang neun. Lange mussten die Aufsteiger aus Neumünster auf ihren ersten Saisonsieg warten, ehe der erste Erfolg der Vereinsgeschichte in der höchsten Spielklasse des Deutschen Badminton Verbandes (DBV) am 13. Januar zum Rückrundenauftakt gegen den 1. BC Beuel (5:2) gelang und das Siegergen zurückkehrte. Nach dem blau-weißen Befreiungsschlag gegen Union Lüdinghausen (4:3) und 1. BC Wipperfeld (5:2) standen die Neumünsteraner plötzlich auf Rang acht. Durch die 2:5 Niederlage gegen den TV Refrath ging es dann wieder nach unten in der Tabelle, ehe der sensationelle 4:3 Erfolg über den 1. BV Mülheim am gestrigen Samstag die Mannschaft um Teamchef Ralf Treptau wieder nach vorne brachte.
Da im Abstiegsendspielkrimi sowohl SV Fun-Ball Dortelweil (1:6 gegen Union Lüdinghausen) als auch Wittorf (0:7 gegen den amtierenden Deutschen Mannschaftsmeister 1. BC Saarbrücken- Bischmisheim) keine Punkte mehr holten, bleibt Wittorf auf dem Relegationsrang neun aufgrund eines Zählers auf dem Punktekonto mehr (16) als Dortelweil (15) und erhält damit eine weitere und damit aber letzte Chance auf den Klassenerhalt im Rahmen der Relegationsspiele. Fester Absteiger ist ausschließlich der Tabellenletzte SV Fun-Ball Dortelweil. Am Wochenende des 13. und 14. Aprils hat Wittorf im Rahmen der Relegationsspiele in München beim TSV Neuhausen-Nymphenburg, dem Meister der 2. Bundesliga Süd, daher eine allerletzte Chance, in der 1. Bundesliga zu verbleiben. Dort startberechtigt sind die beiden Meister der 2. Bundesliga Nord und Süd. Gegner der Norddeutschen sind damit der TSV Neuhausen-Nymphenburg (Meister 2. Bundesliga Süd). Der Meister der 2. Bundesliga Nord (BC Hohenlimburg) und alle weiteren Vereine im Norden der 2. Bundesliga verzichteten auf ihr Teilnahmerecht an den Aufstiegsspielen. Damit ging das Teilnahmerecht an die Vereine der 2. Bundesliga Süd über. Da der Tabellen-2., der 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim II, aufgrund einer Mannschaft in der 1. Bundesliga für die Aufstiegsspiele nicht teilnahmeberechtigt ist, ging das Recht auf den Tabellen-3. über, die SG Schorndorf. Diese nehmen ihr Teilnahmerecht gemäß einer Pressemitteilung des DBV zusammen mit dem Süd-Meister TSV Neuhausen-Nymphenburg wahr.
Die Garanten des Wittorfer Sieges über den 1. BV Mülheim waren wie so oft in der ganzen Saison die Herrendoppel und das Mixed. Gregory Mairs/Vitaly Durkin und Bjarne Geiss/Lucas Bednorsch feierten jeweils Viersatzsiege und brachten ihr Team damit in Front. Durch den Verlust des Damendoppels und 1. Herreneinzels kamen die Gastgeber wieder heran. Stine Küspert lieferte im Dameneinzel einen starken Kampf gegen Mülheims‘ Gayle Mahulette, musste sich dann aber knapp in fünf Sätzen geschlagen geben. Doch die Wittorfer hatten noch etwas in Petto und kamen durch einen glatten Mixed-Dreisatzerfolg von Mairs/Victoria Williams und durch einen Viersatzsieg im 2. Herreneinzel von Rafal Hawel auf die Gewinnerstraße zurück und tüteten Saisonsieg Nr. 4 ein.
Im Match gegen den Tabellenführer und amtierenden Deutschen Mannschaftsmeister 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim gab es eine 0:7 Auswärts-Niederlage nach der knappen 2:5 Niederlage im Heimspiel in der Hinrunde. Die Wittorfer waren am engsten dran im 2. Herreneinzel von Rafal Hawel, der hauchdünn mit 14:15 im finalen fünften Durchgang gegen Dieter Domke unterlegen war. Bednorsch/Durkin (2. Herrendoppel), Stine Küspert (Dameneinzel) und Bednorsch (1. Herreneinzel) sorgten für weitere Satzgewinne bei ihren jeweiligen Viersatzniederlagen. Alle anderen Partien gingen in drei Sätzen an den Gastgeber.
„Es war eine riesige Überraschung für uns mit dem 4:3 Erfolg gegen den 1. BV Mülheim. Es war von Beginn an sehr nervenaufreibend und höchstspannend. Rafals Erfolg war eine ganz starke Leistung. Ein tolles 1. Herreneinzel hat Lucas gegen Bischmisheim gezeigt. Es erst einmal super, dass wir nun auf Rang neun liegen und weiter an unserem Saisonziel Klassenerhalt arbeiten können. Als Aufsteiger bist du grundsätzlich meistens Außenseiter, aber wir freuen uns natürlich erst einmal über Rang neun. Aktuell ist natürlich noch nichts gewonnen und wir haben nun noch eine letzte Chance, die wir unbedingt nutzen wollen. Jetzt gehen natürlich alle Vorbereitungen in Richtung der Relegationsspiele Mitte April“, sagt Ralf Treptau.