Die Vorzeichen vor dem Spitzenspiel der 1. Badminton-Bundesliga waren für den 1.BC Saarbrücken-Bischmisheim nicht die besten: Beim 1.BC Wipperfeld musste der amtierende deutsche Mannschaftsmeister am Sonntag ohne zahlreiche Topspieler auskommen. Bei den Damen fehlte Einzelspezialistin Priskila Siahaya berufsbedingt, im Herrenbereich standen aus verschiedenen Gründen der Däne Mads Christophersen als Einzel- sowie Peter Käsbauer, Ruben Jille und Marvin Datko als Doppelspezialisten nicht zur Verfügung. Diese Ausfälle sollten sich für den BCB in Wipperfürth als zu schwerwiegend erweisen. An jenem Ort, an dem die Saarländer im Juni 2021 mit einem 4:1-Erfolg über die Gastgeber ihren zehnten deutschen Meistertitel gefeiert hatten, gab es für Bischmisheim diesmal mit 2:5 wenig zu bestellen.
„Wir waren eigentlich auf einem guten Weg, zumindest ein 3:4 und damit noch einen wichtigen Punkt zu holen. Leider haben wir in den beiden engen Fünfsatz-Partien diesmal aber den Kürzeren gezogen, sodass unser Plan letztlich doch nicht aufging“, konstatierte BCB-Teammanager Volker Eiber nach der Niederlage beim Titelfavoriten um den Ex-Saarbrücker Marvin Seidel, der vor der Runde von der Saar an die Wupper gewechselt war. Seidel steuerte an der Seite von Jones Ralfy Jansen einen klaren 11:6, 11:6, 11:8-Erfolg im ersten Herrendoppel über den zuletzt angeschlagenen Johannes Pistorius und Patrick Scheiel zur erfolgreichen Revanche des BCW bei, nachdem Wipperfeld das Hinspiel in Saarbrücken noch mit 3:4 verloren hatte. Ein 4:3 lag für den BCB auch diesmal durchaus in Reichweite. Im Damendoppel behaupteten sich Stine Küspert und Olympiateilnehmerin Isabel Lohau nach zwischenzeitlichen Problemen in fünf Durchgängen mit 11:9, 12:10, 6:11, 7:11, 11:5 gegen Thuc Nguyen und Jenny Moore und stellten den Gesamtstand auf 1:1, nachdem zuvor Wipperfelds zweites Herrendoppel Matthew Grimley und Gregory Mairs die BCB-Paarung um die beiden Einzelspezialisten Luka Wraber und Daniel Nikolov glatt mit 11:8, 11:4, 11:9 geschlagen hatte.
Die beiden anderen Fünfsatz-Partien des Tages sahen daraufhin aber das bessere Ende auf Seiten der Gastgeber. Lohau und der nur einmal eingesetzte Däne Frederik Søgaard mussten sich Jansen/Moore im Mixed beim 8:11, 11:6, 7:11, 11:6 und 5:11 ähnlich knapp geschlagen geben wie Wraber in seinem Einzel. Der Österreicher unterlag dem Finnen Iikka Heino 11:6, 7:11, 5:11, 11:6 und 6:11. Somit blieb Nikolovs Dreisatz-Erfolg über Christopher Grimley (12:10, 11:8, 11:9) neben dem Damendoppel der einzige Punktgewinn für die Gäste. Im Dameneinzel ging der Zähler wegen Küsperts Verzicht kampflos an Thuc Nguyen und Wipperfeld, das seine aktuelle Vormachtstellung in der Tabelle behauptete. Mit 29 Punkten führt der BCW das Tableau weiter zwei Zähler vor dem SV Fun-Ball Dortelweil an, der BCB folgt als Dritter mit nun 24 Punkten, nachdem am Samstag im ersten Gastspiel vom Wochenende die Optimalausbeute von drei Zählern herausgesprungen war.
Beim 1.BC Beuel behielt Bischmisheim klar mit 6:1 die Oberhand. Lediglich Stine Küspert, die im Einzel für Siahaya einsprang, verlor ihre Partie gegen Brid Stepper 6:11, 8:11, 13:11 und 10:12. Glatte Dreisatzsiege für den BCB verbuchten das erste Herrendoppel um Pistorius und Søgaard (11:4, 11:2, 11:7 gegen Felix Hammes/Lukas Resch), das Damendoppel Lohau/Küspert (11:4, 11:8, 14:12 über Hannah Pohl/Stepper) sowie Nikolov, der im Einzel Sanjeevi Padmanabhan Vasudevan 11:7, 12:10, 13:11 bezwang. Vier Durchgänge benötigten sowohl das Herrendoppel Scheiel/Michael Fuchs beim 11:8, 8:11, 11:6, 11:9 über David Salut/Gianmarco Bailetti als auch Scheiel und Lohau im Mixed gegen Bailetti/Pohl (11:6, 10:12, 11:8, 11:6). Eine tolle Aufholjagd gelang Wraber bei seinem 8:11, 1:11, 11:7, 11:6, 11:7 gegen Felix Hammes.
Einen Tag nach dem neunten Saisonsieg musste sich der BCB dann im Topspiel geschlagen geben und muss nun darauf hoffen, dass die beiden Spitzenteams Federn lassen, um doch noch auf einen der zwei direkten Qualifikationsplätze in Richtung Final Four vorzurücken. Selbst bei einem klaren Erfolg und drei Punkten im nächsten Topspiel in zwei Wochen beim Tabellenzweiten Dortelweil (30. Januar, 15 Uhr) würde Bischmisheim aufgrund des schlechteren Spielverhältnisses hinter dem kommenden Gegner bleiben – der Meister ist also fortan auf fremde Schützenhilfe angewiesen.