Bischmisheims Daniel Nikolov (Foto: BCB).

Bundesliga

1. BL: Personell geschwächter BCB zieht im Topspiel klar den Kürzeren

Der 1.BC Saarbrücken-Bischmisheim unterliegt Spitzenreiter SV Fun-Ball Dortelweil zuhause klar mit 2:5 und erleidet damit einen Rückschlag im Rennen um die direkte Final Four-Qualifikation.

Von David BENEDYCZUK

 

Das Topspiel in der Badminton-Bundesliga brachte den Akteuren des deutschen Meisters 1.BC Saarbrücken-Bischmisheim eine wichtige Erkenntnis: „Es war ganz klar zu sehen, dass wir mit dieser Aufstellung nicht zur absoluten Ligaspitze gehören“, sagte BCB-Teammanager Volker Eiber nach der klaren 2:5-Heimniederlage am vergangenen Samstag im Heimspiel gegen den SV Fun-Ball Dortelweil. Ohne Nationalspielerin Isabel Lohau, die aktuell bei World-Series-Turnieren in Indonesien aufschlägt, ohne den kranken Ruben Jille und ohne die dänischen Neuzugänge Frederik Søgaard und Mads Christophersen blieb der amtierende deutsche Meister im Duell mit dem Überraschungstabellenführer der Bundesliga letztlich chancenlos – und verbuchte erstmals seit dem 20. Januar 2019 und dem 1:6 zuhause gegen den TV Refrath keinen Punktgewinn in einem Spiel der regulären Runde.

Lediglich das zweite Herrendoppel um Altmeister Michael Fuchs und Johannes Pistorius sowie Daniel Nikolov im zweiten Herreneinzel konnten gegen Dortelweil für Bischmisheimer Erfolgserlebnisse sorgen. Der Bulgare Nikolov bezwang Dortelweils Iren Jonathan Dolan glatt in drei Sätzen mit 11:2, 13:11 und 11:8 – es war für ihn im sechsten Einzeleinsatz der Runde der sechste Erfolg. „Auf Daniel ist immer Verlass. Er bleibt unser absoluter Punktegarant“, nannte Eiber eine der wenigen positiven Erkenntnisse aus dem Spitzenspiel. Eine andere waren die ausgeprägten Motivationsfähigkeiten von Altmeister Fuchs, der im Doppel mit Pistorius einen hart erkämpften Fünfsatz-Erfolg (8:11, 12:10, 11:9, 10:12 und 11:7) über Kai Schäfer und Mathias Bay Smidt feierte. „Es ist toll zu sehen, wie es Fuchsi gelingt, die jüngeren Spieler mit seiner Art zu begeistern und anzutreiben“, lobte Eiber. Nichts zu bestellen gab es derweil für Peter Käsbauer und Patrick Scheiel im ersten Herrendoppel. Gegen die eingespielte dänische Paarung Mads Vestergaard und Emil Lauritzen entschied die BCB-Paarung den ersten Satz zwar mit 11:5 für sich. Danach entpuppte sich Dortelweils Duo aber als das besser harmonierende Team, und die Dänen holten mit 11:5, 11:9 und 11:6 den Sieg.

Im Damenbereich stand der BCB ohne Lohau komplett auf verlorenem Posten. Stine Küspert und Franziska Volkmann verloren im Doppel glatt mit 2:11, 7:11, 8:11 gegen Irina Andersen und Julie Macpherson. „Beide konnten zuletzt leider nicht zusammen trainieren. Als sie einigermaßen im Spiel drin waren, war die Partie auch schon wieder vorbei“, befand Eiber. Im Dameneinzel bot Priskila Siahaya der bislang herausragenden Bundesliga-Akteurin Iris Wang (acht Einzel, acht Siege) streckenweise glänzend Paroli und gewann den ersten Durchgang mit 11:8. Allerdings konnte Siahaya ihr teils starkes Spiel nicht über die komplette Partie hinweg durchdrücken. Sie verlor schließlich 11:8, 1:11, 9:11 und 1:11. „Man hat gesehen, dass sie mit den absoluten Topspielerinnen mithalten kann – sie war in vielen Momenten sogar technisch besser, muss aber noch dorthin kommen, dass sie die Leistung über eine längere Distanz so aufrechterhält“, analysierte Eiber.

Im Mixed bissen sich Volkmann und Scheiel an ihren Gegnern Vestergaard und Macpherson die Zähne aus und unterlagen klar in drei Durchgängen mit 10:12, 5:11, 8:11. Auch für Luka Wraber gab es am Samstag gegen Dortelweil wieder wenig zu ernten. Der Österreicher musste sich im vierten Einsatz der Saison zum dritten Mal geschlagen geben, verlor gegen den amtierenden deutschen Einzelmeister Kai Schäfer mit 7:11, 7:11, 8:11. „Luka hat sein Spielniveau zwar wieder leicht gesteigert. Es reicht aber immer noch nicht ganz, um im ersten Herreneinzel zu bestehen“, befand Eiber. Auf einen Einsatz von Christophersen musste er verzichten, da der Däne unter der Woche bei den Irish Open stark performt hatte. Dort erreichte Christophersen am Samstag das Endspiel, in dem er allerdings gegen Seng Zoe Yeoh aus Malaysia mit 18:21 und 14:21 den Kürzeren zog.

Für den 1.BC Saarbrücken-Bischmisheim rückt die anvisierte direkte Qualifikation für das Final Four-Turnier um die deutsche Meisterschaft nach der zweiten Saisonniederlage bereits in weite Ferne. Mit 16 Punkten liegt der BCB nach acht Partien nun vier Punkte hinter dem punktgleichen Führungsduo Dortelweil und 1.BC Wipperfeld. „Wir müssen das Ganze realistisch sehen und davon ausgehen, dass wir es diesmal wohl nicht auf direktem Wege zum Final Four schaffen werden. Das Spiel gegen Dortelweil war dahingehend eine richtungsweisende Partie. Wenn sie auch weiterhin immer ihr bestes Team an den Start schicken können, ist unser Rückstand wahrscheinlich schon zu groß“, mutmaßt Eiber. Die nächsten beiden Bundesliga-Auftritte bestreitet der BCB am übernächsten Samstag, den 4. Dezember ab 15 Uhr beim Tabellenfünften TV Refrath (zwölf Punkte) und tags darauf am 5. Dezember um 14 Uhr beim Ligaachten SC Union Lüdinghausen (neun Punkte).

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