Schafft der 1.BC Saarbrücken-Bischmisheim in der Badminton-Bundesliga noch den Sprung unter die besten Zwei? Oder muss der amtierende Meister diesmal den Umweg über die Playoffs gehen, um das eigene Ziel, das im Erreichen des Final Four-Turniers um den Titel liegt, zu realisieren? Der kommende Sonntag dürfte allerhand zur Klärung dieser Fragen beitragen, wenn der Tabellendritte aus Saarbrücken um 15 Uhr beim zweitplatzierten SV Fun-Ball Dortelweil antritt. Beide Teams trennen vor dem direkten Duell in der Tabelle drei Punkte. Ganz oben thront Meisterschaftsfavorit 1.BC Wipperfeld, der nach dem jüngsten 5:2-Erfolg über den BCB vor den letzten acht Partien der Hauptrunde mit 29 Punkten fünf Zähler vor dem Titelverteidiger rangiert. Weil sich das Führungstrio abseits der Spitzenspiele bisher fast keine Blöße gibt, ist das Bischmisheimer Gastspiel in Dortelweil für den Meister wohl so etwas wie die letzte Chance – allerdings könnten die Voraussetzungen deutlich besser sein.
„Unsere personelle Situation sieht leider sehr schlecht aus“, blickt Teammanager Volker Eiber mit Sorge auf das Topspiel bei den Hessen. Der Däne Mads Christophersen wird dem BCB aufgrund einer Corona-Erkrankung definitiv fehlen. Ebenso Ruben Jille, der nach wie vor an einer Sprunggelenksverletzung laboriert. Zudem sind gleich sieben BCB-Akteure unter der Woche bei einem Turnier in der Ukraine im Einsatz. Je nach Abschneiden dürfte es für den ein oder anderen schwierig werden, rechtzeitig zum Bundesliga-Auftritt in Dortelweil zurückzukehren. „Für die Planung ist es natürlich Gift, wenn kurz vor so einem wichtigen Bundesligaspiel ein solches internationales Turnier stattfindet, bei dem gleich sieben Spieler von uns mit dabei sind. Wir versuchen alles, um unser bestmögliches Aufgebot aufbieten zu können. Die Organisation gestaltet sich aber sehr mühsam und ist sogar stellenweise demoralisierend“, spricht Eiber von einem Kampf gegen Windmühlen. Sicher planen kann er aktuell nur mit den Oldies Peter Käsbauer und Michael Fuchs, dem dänischen Neuzugang Frederik Søgaard, Olympiateilnehmerin Isabel Herttrich und Einzelspezialistin Priskila Siahaya. Bei Johannes Pistorius, Patrick Scheiel und Marvin Datko sowie Stine Küspert und Franziska Volkmann hängt alles vom Abschneiden in der Ukraine ab. Gleiches gilt für Daniel Nikolov und Luka Wraber, die dort ebenfalls vertreten sind und wohlmöglich nicht rechtzeitig zurück sein werden.
Um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein, hat sich Teammanager Eiber sogar selbst für den Fall der Fälle reaktivieren lassen. Verbunden mit der Hoffnung, dass er letztlich doch nicht selbst Teil der Aufstellung sein wird und der BCB im Duell Zweiter gegen Dritter dann auf einen Großteil seiner Stamm-Mannschaft zurückgreifen kann. So oder so wartet gegen den bisher überraschend starken Tabellenzweiten Dortelweil (zehn Siege, zwei Niederlagen), dem die Saarbrücker im Hinspiel zuhause 2:5 unterlegen waren, eine harte Prüfung auf den amtierenden Meister – und dennoch möchte man die wohlmöglich letzte Chance auf Rang zwei nutzen: „Diejenigen, die spielen können, werden alles für das Erreichen dieses Ziels tun“, verspricht Eiber.