Es waren sieben verdammt lange Monate. Entsprechend groß ist bei den Badminton-Assen den 1.BC Saarbrücken-Bischmisheim die Vorfreude auf das Ende der coronabedingten Zwangspause. Am kommenden Sonntag startet der BCB mit einem Heimspiel gegen den 1.BC Beuel (15 Uhr, Joachim-Deckarm-Halle) in die neue Bundesliga-Saison. Peter Käsbauer kann den Auftakt kaum erwarten: „Wir sind alle sehr dankbar, dass es nach sieben Monaten ohne Wettkampf endlich wieder losgeht“, sagt der 32-jährige Doppelspezialist. Er sieht sein Team für den Start "auf jeden Fall gut gewappnet. Wir können fast mit der kompletten Mannschaft antreten und sind in meinen Augen bestens vorbereitet.“
Lediglich auf den angeschlagenen Luka Wraber kann der BCB im Heimauftritt gegen Beuel nicht zurückgreifen. Der Österreicher laboriert an einer Armverletzung. Dafür stehen Fabian Roth und Daniel Nikolov für das Herreneinzel bereit. Bei den Damen greift Neuzugang Priskila Siahaya erstmals für Saarbrücken-Bischmisheim zum Schläger. Im Doppel und Mixed kann der BCB neben Käsbauer auf Isabel Herttrich, Stine Küspert, den zweiten Neuzugang Johannes Pistorius, Ruben Jille und Marvin Seidel bauen. Beim Gegner aus Bonn hat sich personell derweil deutlich mehr getan als beim BCB. Mit dem dreifachen Deutschen Meister Max Weißkirchen hat ein absoluter Topspieler den Verein in Richtung Union Lüdinghausen verlassen. Auch die Schweizerin Ronja Stern, Lisa Kaminski, der Inder Rajah Gurusaidutt und der Schotte Adam Pringle zählen nicht mehr zum Aufgebot der Bonner.
Im Herrenbereich setzt Beuel auf den Russen Vladimir Malkov als neue Nummer eins. Zudem verpflichtete der Verein unter anderem Marvin Datko und Lara Käpplein vom 1.BV Mülheim. „Weißkirchens Abgang ist für Beuel definitiv ein Verlust. Ich schätze sie eher nicht so ein, dass sie vorne mitspielen können“, sieht Käsbauer sein Team für Sonntag in der Favoritenrolle.
Schließlich ist für den BCB, der nach der abgebrochenen Vorsaison nach wie vor amtierender Deutscher Mannschaftsmeister ist, das Ziel für die neue Runde eindeutig: „Wir wollen auf jeden Fall wieder um den Titel spielen“, bekräftigt Käsbauer, was bei zuletzt vier von fünf möglichen Meisterschaften ohnehin klar sein dürfte. Er sei allerdings „richtig gespannt auf Wipperfeld“, das sich vor der Saison enorm verstärkt hat. Derweil schätzt der Nationalspieler sich selbst als stärker denn je ein: „Ich habe vier Monate am Stück nur trainiert, habe die schwierige Zeit bestens für mich nutzen können. Es bestand so auch mal die Möglichkeit in Bereichen zu arbeiten, für die ansonsten wenig bis gar keine Zeit bleibt – deshalb fühle ich mich auf einem Level, das ich so vorher noch nicht hatte“, blickt Käsbauer voller Optimismus auf den „Re-Start“. Er möchte am Sonntag unbedingt zeigen, wie gut er die lange Trainingsphase wirklich genutzt hat. Und ist generell gespannt, ob anderen das vielleicht nicht so gelungen ist. Die Wahrheit liegt letztlich auf dem Court – endlich wieder. Und auch die Badminton-Fans können bis zu einem gewissen Kontingent dabei sein. Für den Start gegen Beuel gibt es eine Tageskasse, wobei die Kapazitäten angesichts der Corona-Lage natürlich stark begrenzt sind.