Peter Käsbauer und Johannes Pistorius (Foto: BCB)

Bundesliga

1. BL: Bischmisheim gewinnt Topspiel und darf wieder hoffen

1.BC Saarbrücken-Bischmisheim hat am Sonntag das Spitzenspiel beim Ligazweiten SV Fun-Ball Dortelweil trotz personeller Sorgen mit 4:3 gewonnen. Der Meister schöpft damit neue Hoffnung im Kampf um die direkte Qualifikation für das Final Four.

Von DAVID BENEDYCZUK

 

„Ich bin wahnsinnig begeistert und stolz“, sagte Teammanager Volker Eiber nach dem 4:3-Coup des 1.BC Saarbrücken-Bischmisheim am vergangenen Sonntag im Bundesliga-Topspiel beim Tabellenzweiten SV Fun-Ball Dortelweil. Obwohl der BCB bei den Hessen nicht in Bestbesetzung spielen konnte und im Einzel sogar auf Oldie Marcel Reuter, der sonst nur noch in der 2. Bundesliga aufschlägt, zurückgreifen musste, setzten sich die Gäste am Ende knapp durch und bewahrten sich damit die Chance auf die direkte Qualifikation für das Final Four um die Meisterschaft. Der amtierende Champion rückte durch den Sieg mit nun 26 Punkten als Dritter bis auf zwei Punkte an Dortelweil heran. Damit ist die Hoffnung vor den letzten sieben Partien der Hauptrunde wieder zurück. „Das war ein wichtiges Zeichen. Wir haben Dortelweil gezeigt, dass wir sie trotz allem schlagen können“, sagte Eiber und hob den Zusammenhalt in der Mannschaft besonders hervor: „Das war die beste Teamleistung seit den Finals und dem Gewinn der Meisterschaft. Jeder hat wie wahnsinnig für den anderen gekämpft, alle haben sich toll gegenseitig motiviert. Und wir hatten im Gegensatz zu einigen anderen Partien diesmal die entscheidenden Momente bei uns – wir haben das Glück diesmal erzwungen“, lobte Eiber.

Einen wichtigen Schlüssel zum Sieg sah der Teammanager im ersten Herrendoppel gleich zu Beginn. Peter Käsbauer und Frederik Søgaard bezwangen Dortelweils Paarung Kai Schäfer und Mathias Bay Smidt in fünf umkämpften Durchgängen 11:8, 11:8, 14:15, 11:13 und 11:9. „Das war für uns direkt so etwas wie der Eisbrecher. Danach war für jeden von uns klar, dass wir tatsächlich was holen können“, so Eiber. Neben den Einzelspezialisten Mads Christophersen und Luka Wraber musste der BCB im Damenbereich auf Stine Küspert verzichten. Die 22-Jährige feierte parallel schöne Erfolge in der Ukraine. Beim internationalen Turnier in Kiew gewann Küspert an der Seite von Emma Moszczynski als ungesetztes Duo mit einem 21:18, 21:12-Erfolg über die ukrainische Paarung Mariia Stoliarenko/Yelyzaveta Zharka (4) die Damendoppel-Konkurrenz. Zudem erreichte Küspert im Mixed mit Jan Colin Völker das Finale, das sie schließlich 12:21, 11:21 gegen ihre Landsleute Linda Efler/Jones Ralfy Jansen verloren.

Im Bundesliga-Topspiel konnten auch die Gastgeber aus Dortelweil, die das Hinspiel beim BCB mit 5:2 gewonnen hatten, nicht in Bestbesetzung antreten. So fehlten unter anderem die Dänen Emil Lauritzen und Mads Vestergaard, die beim internationalen Turnier in Kiew erst im Finale gegen die Malaysier Chia Weijie und Low Hang Yee mit 21:19, 20:22, 21:23 den Kürzeren zogen. Zuvor war die deutsche Paarung um die Bischmisheimer Marvin Datko und Patrick Scheiel im Viertelfinale mit 15:21, 9:21 an den späteren Turniersiegern aus Asien gescheitert. Beide kamen nach ihrem Kiew-Trip in Dortelweil nicht zum Einsatz. Im Gegensatz zu Johannes Pistorius, der gemeinsam mit Daniel Nikolov rechtzeitig aus der Ukraine zurückkehrte – und wie der Bulgare ein ganz entscheidender Faktor beim Sieg im Topspiel war. Pistorius steuerte im zweiten Herrendoppel mit Altmeister Michael Fuchs einen 11:6, 11:8, 8:11, 12:10-Sieg über die Dänen Mads Muurholm/Mads Thogersen zum Gesamtergebnis bei. Zudem siegte Pistorius im Mixed an der Seite von Olympiateilnehmerin Isabel Lohau mit 11:7, 13:11, 4:11, 9:11, 11:8 gegen Julie Macpherson und Bay Smidt in eng umkämpften fünf Sätzen. Einzelspezialist Nikolov brachte den Bischmisheimer 4:3-Erfolg mit seinem 11:9, 10:12, 12:10 und 11:5 über Kai Schäfer schließlich in trockene Tücher.

Die drei Niederlagen des Tages konnte der BCB am Ende verschmerzen. Priskila Siahaya schaffte es nicht, die Siegesserie der herausragenden Einzelakteurin der Saison zu brechen: Sie unterlag Iris Wang, die damit alle elf bisherigen Einzel gewonnen hat, in vier Sätzen mit 8:11, 11:4, 4:11 und 6:11. Immerhin konnte Siahaya wie bereits im ersten Duell mit der US-Amerikanerin erneut einen Durchgang gewinnen, was ansonsten in dieser Bundesliga-Saison noch keiner von Wangs Gegnerinnen vergönnt war. Mit dem Sieg im Damendoppel baute Wang ihre Siegesserie der laufenden Runde auf 15:0 aus. Sie und Macpherson bezwangen Lohau/Siahaya 11:6, 12:10, 11:9. Im zweiten Herreneinzel blieb Reuter erwartungsgemäß chancenlos, zeigte beim 1:11, 8:11 und 3:11 gegen den Spanier Luis Enrique Penalver aber, dass er nach wie vor einiges draufhat. „Mit seiner positiven Art hat Marcel zudem für zusätzliche Belebung im Team gesorgt – und er hat mich gerettet“, sagte Eiber laut lachend. Der Teammanager hatte sich im Vorfeld ob der eigenen Personalnot für den Fall der Fälle selbst reaktivieren lassen. Weil Reuter in die Bresche sprang, blieb Eiber ein Einsatz dann aber doch erspart.

Er hofft, dass sich die personellen Engpässe bis zu den nächsten Bundesliga-Partien gelegt haben, wenn am 12. und 13. Februar die Heimspiele gegen den TSV Neuhausen-Nymphenburg (Samstag, 17 Uhr) und die SG Schorndorf (Sonntag, 15 Uhr) anstehen. Neuhausen-Nymphenburg (Hinspiel: 4:3-Auswärtssieg) belegt mit 16 Punkten (fünf Siege, acht Niederlagen) aktuell den sechsten und letzten Playoff-Platz. Schorndorf, wo der BCB im vergangenen September 3:4 verloren hatte, folgt mit sieben Siegen und sechs Niederlagen einen Punkt dahinter. „Wir geben sicher nicht auf“, sagt Eiber vor dem Endspurt im nun wieder deutlich offeneren Rennen um Rang zwei.

Weitere Neuigkeiten