„Wir waren in dieser Saison bisher leider zu selten in Bestbesetzung – deshalb stehen wir jetzt zur Hälfte der Runde nur auf Rang drei“, sagt Nationalspielerin Isabel Lohau zum Abschneiden des 1.BC Saarbrücken-Bischmisheim nach zehn von 20 Partien der Bundesliga-Hauptrunde. Mit 21 Punkten (acht Siege, zwei Niederlagen) muss der zuletzt so erfolgsverwöhnte Serienmeister der letzten Jahre in dieser Spielzeit etwas kleinere Brötchen backen. Neben Titelfavorit und Spitzenreiter 1.BC Wipperfeld (25 Punkte) hat auch der SV Fun-Ball Dortelweil (24) aktuell die Nase vor den Saarländern. Und weil der BCB am kommenden Sonntag im direkten Vergleich mit Wipperfeld (13 Uhr) einmal mehr nicht in Bestbesetzung antreten kann, droht im Rennen um einen der ersten beiden Plätze, die zur direkten Qualifikation für das Final Four-Endturnier um die deutsche Meisterschaft führen, vielleicht früh ein vorentscheidender Rückschlag. „Wenn Wipperfeld in Bestbesetzung antritt, kann es für uns wohl nur darum gehen, dass wir zumindest einen Punkt holen – das muss man leider so sagen, weil wir auch diesmal wieder ein paar Ausfälle haben“, blickt Lohau nicht ganz so optimistisch auf das anstehende Spitzenspiel in der Fremde, dem am Vortag zuerst noch das Gastspiel beim 1.BC Beuel (17 Uhr) vorausgeht.
Auch BCB-Teammanager Volker Eiber meint: „Gegen Wipperfeld in Topbesetzung werden wir diesmal wohl nur wenig ausrichten können. Wir müssen zusehen, dass wir vielleicht einen Punkt klauen können, um dann in zwei Wochen mit einer hoffentlich wieder besseren Besetzung das nächste Topspiel in Dortelweil zu gewinnen“, sagt er angesichts der schwerwiegenden Ausfälle von Ruben Jille, der mit einer Sprunggelenksverletzung sechs bis acht Wochen fehlen wird, und Priskila Siahaya, die am Wochenende berufsbedingt passen muss. Zudem steht hinter dem Einsatz von Johannes Pistorius (Sehnenscheidenentzüdung) ein Fragezeichen. Der Däne Mads Christophersen zählt diesmal planmäßig nicht zum Aufgebot, sodass im Herreneinzel Luka Wraber und Daniel Nikolov antreten. Bei den Damen wird Stine Küspert im Einzel in die Bresche springen. Im Doppelbereich ist der Däne Frederik Søgaard nach überstandener Verletzung sowohl gegen Beuel als auch gegen Wipperfeld wohl nur für jeweils eine Partie vorgesehen. Bei den siebtplatzierten Bonnern (elf Punkte, fünf Siege, fünf Niederlagen) hofft Lohau trotz der personellen Probleme der Saarbrücker auf die Optimalausbeute von drei Punkten. „Wir wollen alles dafür tun, um vielleicht doch noch auf einem der ersten beiden Plätze zu landen. Dafür brauchen wir Punkte, deshalb sind gegen Beuel drei Zähler das erklärte Ziel“, sagt die Olympiateilnehmerin.
Teammanager Volker Eiber stellt sich insgeheim bereits darauf ein, dass der BCB diesmal den Umweg über die Playoffs nehmen muss: „Wir gehen aktuell schwer davon aus, dass wir durch Qualifikation müssen“, sagt er. „Wir haben in dieser Saison leider personell ein paar mehr Probleme. Ich hoffe, dass das in der entscheidenden Phase nochmal besser wird. Wenn wir alle an Bord haben, sind wir auch für Wipperfeld ein ernstzunehmender Gegner.“ Das bewies der Meister im Hinspiel gegen den Titelfavoriten um den Ex-Bischmisheimer Marvin Seidel, als der BCB einen 4:3-Erfolg feiern durfte. „Wir haben zu Beginn der Saison gezeigt, zu was wir in Bestbesetzung in der Lage sind“, betont Lohau mit Blick auf das erste Duell. Aufgrund der vielen Ausfälle habe sich das Team bis hierhin „insgesamt ganz gut durchgekämpft – und wir haben ja auch noch die Chance auf Platz zwei“, wird sich die 29-Jährige trotz allem auch nicht kampflos geschlagen geben.