Drei Wochen nach dem letzten Bundesliga-Auftritt möchten die Badminton-Spieler des 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim die letzten kleinen Zweifel ausräumen - und im Heimspiel an diesem Sonntag um 14 Uhr in der Saarbrücker Joachim-Deckarm-Halle das Ticket für das Final-Four-Turnier an Ort und Stelle um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft bereits im drittletzten Spiel der regulären Saison unter Dach und Fach bringen.
Mit dem SC Union Lüdinghausen wartet dann ein unbequemer Gegner auf den souveränen Spitzenreiter, der das Bundesliga-Ranking mit 15 Siegen aus 15 Spielen und 35 Punkten anführt. Dem BCB reicht, bei acht Punkten Vorsprung auf Rang drei, aufgrund des starken Spielverhältnisses von 75:30 theoretisch schon ein Zähler fürs Erreichen des "Final Four". Allerdings: Die Gäste aus Nordrhein-Westfalen rechnen sich als aktueller Tabellenvierter selbst noch Chancen auf eine direkte Qualifikation für das Endturnier um den "Riegel-Pokal" am 5. und 6. Mai aus, für dessen Ausrichtung der BCB vom Deutschen Badminton Verband den Zuschlag erhalten hat. Die zwei Erstplatzierten der Bundesliga-Hauptrunde sind für das Finale um den Titel gesetzt, die Teams auf den Plätzen zwei bis sechs ermitteln die beiden übrigen Teilnehmer für das Final Four in Saarbrücken. Mit 27 Punkten liegt Lüdinghausen nur drei Zähler hinter dem 1. BC Beuel, den der SC Union am vergangenen Dienstag im Heimspiel mit 6:1 wieder zurück auf die Heimreise schickte, und hat, bei Punktgleichheit mit dem drittplatzierten 1. BV Mülheim, zudem eine Partie weniger absolviert als der bereits 16 Mal im Einsatz gewesene letzte Gegner.
Der Bundesliga-Liveticker auf badminton.de
"Wir wollen natürlich gewinnen, wissen aber auch, dass Lüdinghausen sehr gut drauf ist. Das hat der klare Sieg gegen Bonn am vergangenen Dienstag gezeigt", sagt Isabel Herttrich. Was für den Bundesliga-Gegner gilt, trifft aber auch auf die 25-jährige Doppelspezialistin zu. Vor Wochenfrist gewann sie mit Partner Mark Lamsfuß (1. BC Wipperfeld) den Mixed-Titel bei den YONEX Swiss Open in Basel und kletterte mit diesem Erfolg auf Rang 19 der Weltrangliste für gemischte Paare. Zuvor hatte sich Herttrich mit den deutschen Damen bei der Team-Europameisterschaft im russischen Kasan die Silbermedaille gesichert - für sie persönlich ein großer Erfolg: "Das war eine super Woche für uns. Ich hätte das so nicht erwartet. Wir wussten, dass wir das Potenzial haben, aber es lief dann wirklich sehr gut. Mit Silber bin ich sehr zufrieden - das hatte ich bisher ja noch nicht", sagte Herttrich, nachdem im Finale mal wieder Dänemark die Nase vorne hatte: "Die sind einfach noch ein Tick zu stark."
Das galt auch bei den Herren, wo Peter Käsbauer und Marvin Seidel mit dem deutschen Team Bronze gewannen. Zu stark war der 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim in dieser Saison bisher für die Gegner in der Bundesliga. Allerdings erwartet BCB-Akteur Johannes Schöttler gegen Lüdinghausen einen diesmal knapperen Ausgang als beim 5:2 im Hinspiel. "Lüdinghausen war eigentlich immer ein unangenehmer Gegner und ist unbestritten eines der Topteams der Liga. Wir sind zum Glück in einer komfortablen Situation, was die Tabelle angeht. Es wird mit Sicherheit ein sehr enges und interessantes Spiel. Vom Hinspiel dürfen wir uns da nicht blenden lassen", sagt Schöttler, der wegen einer Rückenverletzung noch um seinen Einsatz bangt.
Das gilt auch für andere Athleten des BCB, vor allem die Herren sind von Krankheit und sonstigen Wehwehchen etwas stärker betroffen: "Mal schauen, wer von den Männern alles rechtzeitig fit wird. Wir Mädels sind allerdings alle fit", berichtet Herttrich, die im Damendoppel mit Nationalmannschaftskollegin Olga Konon eine Bank sein wird. Wer von den beiden Mixed spielen werde, entscheide sich kurzfristig, so Herttrich. Im Dameneinzel steht die Russin Natalia Perminova bereit, die im Hinspiel die deutsche Nationalspielerin Yvonne Li nach 1:2-Satzrückstand noch in fünfen bezwang. Neben Li dürfte Lüdinghausen im Topspiel in Saarbrücken auch auf die ebenfalls für Deutschland in Kasan mitmischenden Linda Efler, Josche Zurwonne und Kai Schäfer vertrauen - davon jedenfalls ist Herttrich überzeugt: "Ich rechne fest damit, dass sie alle Nationalspieler an Bord haben werden. Ein 5:2 wie im Hinspiel würde ich sofort unterschreiben. Aber ich denke, dass es diesmal ein ganz knappes Spiel wird."
Auch Schöttler ist sich sicher, dass die Zuschauer in Sachen Spannung nicht zu kurz kommen: "Jedes einzelne Match wird da extrem umkämpft sein."
Alles zur 1. Bundesliga auf badminton.de.